20110830

#239 solo in der pappelreihe, kienitzer 109, neukölln

den tag verbringe ich, wie meistens, am telefon und am mac mit <löcher stopfen>.
ich hörte z.b. gestern, dass das konzert im schiffshebewerk waltrop wegen mangelhaftem vorverkauf ausfällt, das heute hätte stattfinden sollen. nun, ich habe es noch geschafft, ersatz zu finden, gestern nacht, das konzert heute findet in der pappelreihe statt, 100 meter vom hauskonzert gestern mit cris colombo und 50 vom konzert vorgestern, solo im heisenberg, entfernt. musikpartner finde ich auch heute keinen mehr. wie vorgestern spiele ich also ein solo.
 
die heissen spätsommertage wurden durch ein heftiges gewitter beendet, als ich mich für die #239 auf den weg mache , regnet es.  ich bin sehr zeitig in der pappelreihe, bekomme noch eine käseplatte und einen weisswein angeboten und sitze dann noch zwei stunden mit dem chef und zwei puertoricanischen? frauen herum, mache werbung gegenüber im heisenberg, hänge plakate auf.  gegen 22uhr sind dann etwa 15 gäste da, und als zwei frauen, die ich im heisenberg angeworben hatte, fragen, wann es denn nun endlich losgeht, beginne ich. 

ehrliche musik, wunderbar, schreibt hinterher jemand ins marathon-buch. ich selbst kann sagen, dass ich mich selten bei einem solo-konzert so wohl und sicher gefühlt habe. gut, dass sich in meiner spielweise noch etwas tut. und dass so eine merkwürdige solo-musik auch an so einem ort von zuhörern aufmerksam verfolgt wird, die vermutlich alles erwartet hatten, nur nicht so etwas.  
 



 
roland graeter
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http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
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#238 mit cris colombo, stimme (rap) in der kienitzer strasse 101, neukölln

einige versuche, mittels harp, stimme, lockpfeifen, trillerpfeife, daumenklavier usw. einen rhythmus zu etablieren, dann kommt noch ein drum-computer dazu. der schafft das dann und wir menschen können frei darüber unsere musik abtanzen.

und ganz unerwartet von cris dann bald dieser text:
 
<oh mein gott ist das heute wieder eine hitze, egal, ob ich stehe oder sitze. ich schwitze. ich mache keine witze. ich bin ein ernster rapper und ich hetz' hier durch die hitze. nehmt mich in eure mitte. ich spitte. das ist der begriff für spucken. ins mikrophon. manche rapper gucken, andre stehn, wenn sie am mikrophon stehn unter strom. ich auch. heute hab ich kein mikrophon. ich hab es abgelegt, ich bin der onkel mit den komischen elektronischen sachen aus einer anderen generation. und wir machen heute eine kleine improvisation: der timo, der henning, der eugen
und auch die andern sind heute im gebäude, und ihr seid heute zeugen, und ich würde sagen, was dieser mann hier macht, ich hab den namen schon vergessen, ist wirklich geil, denn es hat geist, es ist die konsequenz eines musikerlebens, eines musiker-daseins, und es kann nichts groovigeres geben, eben als das, das ist konsequent. ich weiss doch nicht, was ich mach, ich bin schüchtern und vor allem bin ich eins, und zwar nüchtern: denn ich habe heute bereitschaftsdienst, und wenn die zeit verfliesst, verfliesst sie stetig, das merke ich täglich, denn dieser käfig ist eklig, denn man muss verpflichtungen erfülln, die man vorher nicht machte, denn man war immer nur knülle, im prinzip bin ich immer nur am chillen, du siehst mich grad ganz weit oben, aus meiner hülle, ich fülle, die lücken. wir fangen an, ein paar äpfel zu pflücken, denn damit fing doch alles an, ja, wenn eva sagte, gib mir einen apfel vom baum. und seitdem sind wir hier am locken, wenn wir rocken...denn das ist eine lockpfeife, hat er vorher zu mir gesagt. vorher wusst ich auch gar nicht, was geht denn eigentlich hier ab, doch cris colambo ist am mikrophon an diesem tag...ich bin schwer auf draht, doch auch er hat hier was zu machen und das macht er grad. also leute sagt ihr da, dann gebt mir mal ein ja, ja, ja, leute seid ihr heute im haus, dann gebt ein bisschen applaus, denn so siehts aus, in der rapper-welt geht alles um response, wenn ich sag kopf, dann sagt ihr kino: kopf-kino,kopf-kino, wenn ich sag kopf, dann sagt ihr kino: kopf-kino, kopf-kino...joh, das funktioniert ganz gut, jetzt hab ich schon ein kleines bisschen mehr mut. (timo...timo!)...ich gehe mit dem timo heut ins kino...nein, das war jetzt eine lüge, ich schwör, ich schwör, hier, wenn ich kein rapper wär, wer wär ich denn dann, keine ahnung, vielleicht ein bär...>

dann gibts erst mal ne kurze pause und ich mit dem cello weiter, bluesig, dazu sounds aus den lautsprechern, versprengt, irgendwie doch passend,  sehr bizarre mischung.  wechsle zur stimme über.  stimme und cello im wechsel, dazu sounds, die verhallen, bis die performance dichter und wieder rhythmischer wird. weiterhin mit cello und stimme.  nicht schlecht flippig.

und dann kommt cris wieder mit einem text. klingt wirklich sehr gut...

klatschen

und dann gehts weiter... ziemlich langes konzert: 48 minuten



 
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#240 mit steffen roth, schlagzeug, zur finissage der carl andré ausstellung im museum kurhaus kleve





 
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