20120416

#358 hl.abend bei klara li

anfangs ein bisschen zögernd, leicht bis schön. gut, dass der e-bass die leichtigkeit ein bisschen beschwert. ich bin rhythmisch gestimmt, dringe damit aber nicht durch. dann inspiriert mich die singende säge und klaras gesänge. der bass grummelt tief, die säge quietscht, dass es einem kalt den rücken runterläuft.  niemand gibt eine richtung an. 
allerdings kommt in das frei schwebende quintett mehr und mehr virtuosität, dann eine kurze, dichte passage. klaras einsatz irritiert mich jetzt. besser gesagt immer dann, wenn ihre stimme nach kindertheater klingt. glücklicherweise nicht allzu oft.

jetzt hört man die trompete von esther chandra halim. ihre einsätze tun unserem ensemble sehr gut, beruhigen es.  das kann man leider vom bassisten nicht sagen. er ist zwar sehr <gut> auf seinem instrument, hält uns aber nicht zusammen. ich kanns heute auch nicht. und serjoscha auch nicht. an serjoschas sägen ist einfach der klang geil. diese klänge vermitteln eine mischung aus experimenteller elektronik-und metall-werkstatt.

der japaner ist vom e-bass auf den kontrabass umgestiegen. 
er nimmt immer mehr die funktion des zerstörers bzw. des irritators ein. 

inzwischen sind wir ziemlich wild, laut und etwas kindisch geworden.
das horn? spricht. das passt gut und schiebt den vortrag wieder mehr ins ernsthafte. mit der trompete driftet das ganz und gar in freejazz hinüber. 

dann blubbernde sounds und zwei bässe...

so richtig finden wir nie zusammen...immer fast, es hätte immerhin gut sein können.

dennoch lohnt es sich, das konzert anzuhören. es gibt immer wieder über ein paar minuten stimmungen, die unbeschreiblich sind. 
z.b. bei minute 30. da wirds plötzlich meditativ, alle bemühen sich um geräusche und ich pfeife völlig unperfekt. dann zwischen all dem ein cello-solo...plätschern.  pause bei 35 minuten. 

die trompete führt das konzert weiter. es findet so etwas wie ein dialog zwischen trompete und meiner kleinen bambusflöte statt. 
schöne stelle bei 37 minuten 40 sekunden, nach dem huster.
bis 38.40. dann ist schluss. 

zugabe: ein riesen-chaos mit digitalen aussetzern!