20110511

#129 mit andreas, florian und simon hartzsch auf der wechselbühne riesa

das hier war früher ein jugendhaus, jetzt ist es ein offene kultur-werkstatt für alles mögliche. auf der bühne findet schon auch mal experimentelles statt, ansonsten kabarett, lesungen...

die hartzschs sind in riesa ziemlich bekannt (glashof und pilgerherberge), auch die söhne von andreas (posaune, gitarre), nämlich florian (gitarre und effekte) und simon (schlagzeug) haben sich als junge musiker schon einen namen gemacht.

das konzert wird ein <hörstück> mit sehr guter ohren-verbindung zwischen allen, viele geräusche und echos, in allem eine sehr homogene, sehr transparente, dennoch komplexe musik.
es schälen sich immer wieder kleine melodien heraus, die ganz ruhig über dem klangnetz schweben. man könnte vermuten, dass vieles in dieser musik einfach so nebeneinanderher passiert. aber hören ist hier ganz gross geschrieben und auch das wort <entspanntheit>.

völlig unverkrampfte atmet diese musik sich langsam vorwärts, verdichtet formen, melodien und löst sich alsbald wieder davon ab.

die bass-trommel von florian bildet einen dauerhaften dumpfen, arhythmischen, immer wieder vorantreibenden grund. ein weckendes pochen.
darüber agiert und reagiert er mit sehr gutem gefühl für den zusammenhalt des ensembles und findet klitzekleine nischen, die eine momentaufnahme seines könnens zeigen.

andreas' posaune trägt immer wieder feinfühlige ideen vor. sensible vorgaben auch von seiner gitarre.

florian setzt seine meist halligen geräte sehr überlegt ein und bereichert so durch effekte-wellen, die in unsere musik hineinfliessen und im richtigen moment verebben.

schönes duo posaune-cello, das in einen langen unisono-klang mündet.

alles bleibt, bis auf kleine forte-ausbrüche, die dem konzert sehr gut tun, zurückhaltend verwoben.