20110104

#0...dann#1-#3: marathonstart und folgende



es ging schon am 31.12. los...mit einer 5-minütigen, arabisch-modal anmutenden improvisation für stimme, cello und konzertflügel auf der sylvesterparty von dagmar und ingo lazi...mit ingo am flügel.

das gigantische feuerwerk ab 10 nach 12 markierte ich in meinem kopf als...unter anderem... dem marathon-projekt gewidmet: darf ich doch, oder?

danke, dass so viele zu #1, zum marathon-start am 1.1. im münster st. paul erschienen sind: danke an die einführungsreden von ob jürgen zieger und von gerhard koch von der faz. danke an das sensible und ausführliche interview von nikola lutz nach dem konzert. und vor allem dank an die 3 hervorrragenden musiker ekkehard rössle, sax, manfred kniel, perkussion und felix muntwiler, orgel, mit denen mir das musizieren so grosse freude gemacht hat. 
 
ganz speziellen dank an ute huck, die das publikum am eingang so charmant begrüsst hat. wären im übrigen sonst so viele spenden für das marathon-projekt zusammengekommen? ich glaube nicht.
  
einen besseren start ins marathon-jahr hätte ich mir gar nicht vorstellen können.

auch marathon-tag #2 mit dem sprach-künstler rudi korbel wird unvergesslich bleiben. die rabenbühne in bernhausen ist wirklich ein gepflegter ort mit sehr viel atmosphäre. und niemand hätte wohl gedacht, was graeter und korbel aus dem zauberlehrling herauskitzeln können: rudi korbel, der sich spielerisch vom urtext entfernte und graeter mit stimme und cello, dem erst mit den ersten konzert-minuten klar wurde, dass er sich auf eine zauberlehrlings-improvisation eingelassen hatte, bei der es darum gehen könnte, das gedicht assioziativ zu umspielen, es musikalisch und inhaltlich umzudeuten, es zu verfremden und mit sternen und asseln zu vermengen...sicher gab es einige zuhörer, denen das <zu weit> ging, aber dem marathon-projekt geht per definitionem eigentlich nichts weit genug und insofern...und vor allem auch aus den intensiven gesprächen nach dem konzert darf man schliessen, dass es sich doch um einen äusserst gelungenen abend handelte. 

tag#3, gestern, begann mit einer von matthias haag gefilmten ad-hoc-performance vor dem haupteingang der musikhochschule stuttgart. graeter redete aufs geratewohl in die kamera, kickte eine rote serviette über die gehwegplatten und über die strasse auf den eingang zu, doch in der strassenkantel war die serviette zerfetzt und kam nicht über den bordstein. graeter verband das rot der serviette mit dem rot des marathon, zitterte und redete in der kälte über die kälte und über tendenziell aggressives verahalten, das es braucht, um so ein projekt ins rollen zu bringen, eine brise aggressivität, die sich in der gekickten serviette und in zertrampeltem eis ausdrücken werden...oder auch nicht: 
graeter läuft wie in einem hamsterrad mit energie in der drehtür, jedesmal, wenn die kamera ihn im freien erwischt, ruft er einen marathon-tag aus, verschwindet wieder, er wählt wahllos tagesnummern heraus, landet aber unweigerlich beim 365.tag, der tuttinale, denn alles in diesem projekt zielt auf diesen tag im ziel mit dem grossen tuttikonzert und der noch grösseren sylvesterparty. 
um 19uhr kommt das klangbüro-ensemble mit n.andrew walsh, kontrafagott, leitung/ huihui cheng, guqin/ natalia gurevich, malerei/ marina khorkova, präparierter flügel/ anja müller, figuren und objekte/ esther saladin, violoncello/ ines thomé, gitarre...
aber sie kommen ohne instrumente und wir machen ein kleines, 5-minütiges a-capella-werbekonzert vor dem haupteingang am und mit dem baugerüst: auch das wird eine szene des kleinen performance-films sein, der dann im konzertsaal, ebene 8 eine halbe stunde später, mit dem mitschnitt des 36,5-minuten-marathon-konzert nr.3 weitergeht...
neue, improvisierte musik, fein, verhalten, multi-medial: die malerin wird zur geräusch-erzeugerin, die objekt-spielerin mit ihrem kochtopf-baum zur avantgardistischen perkussionistin...

heute: tag 4: gärtnerei köppler, 20 uhr mit janina rüger, akkordeon und ingo lazi, licht



roland graeter
seracher strasse 219 
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