20110516

#134 mit ludger hennig und markus markowski, e-gitarre und laptop

ein spätes konzert. junge leute.

wir starten 21uhr 45. gute energie. verbindung zwischen abstraktion, meditation und extrem emotionalem ausdrck.

schon bald falle ich in eine einfache rhythmische struktur mit dem cello, führe sie mit der stimme weiter und lasse sie wieder in den fremden und verfremdeten klängen und geräuschen der beiden laptop-zauberer versinken.

ein aufbäumen des cellos. die synthetischen klänge von ludger und markus bleiben weitgehend zurückhaltend. vor allem bin ich sehr angeregt, mit der stimme etwas in dieser komplexen geräuschwelt zu erfinden. die stimulierung ist umso grösser, da ich von quadrophonie umhüllt bin, mich in diesem wattigen ambiente unantastbar fühle und mich so stimmlich sehr weit öffnen kann.

einen höhepunkt bilden langgezogene, hohe, anschwellende, hallig-dissonante tonfolgen, laut und herzzerreissend.

dann leise liedfragmente, intim und verloren zugleich.

stadtgeräusche, windgeräusche, unterstützt von der inzwischen völlig untauglichen spucke-pfeife, die hier zum letzten mal zum einsatz kommt. inzwischen habe ich sie entsorgt. dann mischen sich schreie und vor-sich-hinsingen mit den teilweise metallisch klingenden sounds. auch ein bisschen mundharmonika ist zu hören, zusammen mit den geräuschen einer schlagbohrmaschine und einem verfremdeten, geloopten radiosender.

dann eine ausführung über jenseitige ziele, über <my goals beyond>, die dann durch die schlagbohrmaschine ins jenseits befördert werden.

lieber arbeiten wir in der diesseitigen welt weiter, rücken bottiche, schnaufen, vergnügen uns an der ruhe zwischendurch. ein leiser rhythmus auf dem völlig entspannten tambourin, das wie knatterndes papier klingt, führt in eine längere melodie. sonst ist bis auf einen düsenjet ganz in der ferne und in 10.000 metern höhe, nichts zu hören.

lange pause. jemand geht weg.

ende. es gibt keine zugabe, aber viel später ein zweites set.

das beschreibe ich hier nicht. nur so viel: darin ist alles viel zurückhaltender, leiser, feiner, meditativer als in teil 1

abendessen in der küche um mitternacht.