20110514

#133 mit walburga walde im funduskeller görlitz

bei der ausfahrt meißen fahr ich, für mich selbst überraschend, von der A14 ab und nehme 2 stunden touristen-urlaub. steige hoch zu dom und albrechtsburg, sitze bei kaffee und angepriesenem apfelkuchen über der stadt. an der elbe entlang erreiche ich bei dresden wieder die autobahn und bin gegen 16 uhr in görlitz, der grenz-stadt, die dem bombenhagel entgangen ist und in die seit der wende erheblich geld gepumpt wurde. auf der polnischen seite investiert die eu, um ein gesamt-stadtbild entstehen zu lassen.

dirk schreier vom funduskeller empfängt mich sehr freundlich, er hat alles liebevoll vorbereitet, plakate hängen in der ganzen stadt. der kleine nebenraum im antiquariat ist ist bis auf den letzten platz besetzt.

die akustik im raum ist sehr trocken. das cello klingt kratzig und schräg. dennoch stimmt das gleichgewicht der intonation zwischen walburga und mir. da wir über weite strecken beide mit stimme und ohne rhythmischen untergrund arbeiten, kommt etwas theatralisch-erzählerisches, manches mal clowneskes in den vortrag.
gleichzeitig ist dieser abend viel abstakter und (wegen der trockenheit des raumes?) auch viel spröder als die meisten. dass das publikum diesen vortrag mit grossem applaus versieht, finde ich erstaunlich und freut mich umso mehr.

als ausklang in der zugabe gibt es ein tonales zuckerchen. angeregt von den klängen der mundharmonika...