20110614

#161 matinée im kindergarten mit rainald noisten, klarientte im rahmen der ensemblia 2011 mönchengladbach

ein mutiges projekt, klein-kindern zwischen zwei und fünf eine marathon-begegnung zu servieren.  wir richten uns zwischen bunten spielwürfeln und gestapelten gymnastikmatten ein, ziehen den sonne-mond-sterne- vorhang zu und dann auf (denn hier findet auch kasperl-theater statt). 

das, was wir hier musizieren, wird vielleicht auch bei den kindern in dieser ecke im kopf angesiedelt. eher doch nicht, behaupte ich seit nach dem konzert.

ein kleiner weint. wir sind vorsichtig mit der expressivität unserer töne. es nützt nicht. jetzt ist das greinen draussen vor der tür, die tür zu, die atmosphäre ruhig, die klarinette sanft und nahe an den mikrophonen.

unser zusammenspiel ist harmonisch, zurückhaltend, melodiös. dennoch hält sich eine kleine zuhörerin die ohren zu.

rainald lässt viel luft, legt rhythmisch los, ist wieder im hintergrund.  im vordergrund vorübergehend vermehrt greinende kinder. dann anhaltende konzentration. soli in abwechslung. dazwischen ein rasantes, feines, duo im pianissimo-bereich. auch stimme und klarinette funktionieren gut zusammen. meine stimme klingt sehr belegt, verschnupft.
 
ein cello-solo endet damit, dass noisten auf mein instrument klopft, ich (deshalb?) zur flöte greife und ihm den korpus hinhalte. das würde ein schönes foto abgeben. 

nach kurzer zeit ist das flöten-intermezzo vorbei und es klopft nur noch. auch ich klopfe jetzt aufs cello. nehme kurz darauf die stimme dazu und wieder wird das <stück> sehr kurz.  wir servieren (unbewusst?) kindgerechte musikalische happen.

noch ein stück, bei dem perkussion, diesmal die darbuka, vorherrscht. kurze einwürfe mit der klarinette. 
plötzlich keine klarinette mehr.  irgendwas wird rainald noisten schon im sinn haben. er nimmt etwas wahr, das ich nicht wahrnehme. ich spiele solistisch weiter. ein solo aus ratterndem zungen-r und meinen drei mikrotonal-pfeifen...  und dann, bei der ersten und kleinsten möglichkeit klatscht es ...frühes ende. viel zu frühes ende.   

die kinder kommen zu uns, um die instrumente zu testen (ich begreife das jetzt mal als teil des konzertes, damit die 36,5 minuten zusammenkommen) alle sind vor allem begeistert vom waldteufel, der wie ein knarrender baum  klingen kann. fasziniert auch von den pfeifen und flöten. 

wir reden über die möglichkeit eines workshops im kindergarten. unter indianergeheul stimmen die kinder zu: ja, super, so was wollen wir!

roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq

#160 mit gudrun eymann, akkordeon, im schwarzen salon, schlossschule ilvesheim

im stockfinstern ein improvisations-konzert zu geben, ist wirklich gut. genau das richtige. zwar kam von einer frau, die sich vermutlich aus dem dunkel heraus mutiger als bei licht verhält, unverhüllt kritik an unserer darbietung- lies weiter unten - aber das tut dem positiven konzert-erlebnis keinen abbruch.

das schönste allerdings war die offene, intensive diskussion über improvisierte musik und den musikmarathon, immernoch in völliger finsternis.  man hat wirklich den eindruck, die fragen kommen <ungesehen> präziser und mutiger. und ebenso die antworten.

positiv überrascht mich, dass gudrun eymann nicht nur akkordeon spielt, sondern auch sehr viel ihre stimme zur geltung bringt. so driftet unser konzert sehr weit in eine musik-theatralische darbietung. auch die komplette nacht erleichterte das. manchmal wird das richtig lustig. 

gut wird das konzert, nachdem wir uns 20 minuten -zu vorsichtig- <eingespielt> haben. so eine art blues. immernoch meilenweite entfernung zwischen uns beiden. unruhe im publikum. kein vorwärtskommen. morast. wir stecken in kleinen lied-ideen. immer wieder fahren wir zurück, es scheint, dass wir ins publikum horchen, von dort erwarten wir etwas...ja, es kommt ein hinweis: <...was richtiges spielen, was schön ist, aber net sowas. mr muss doch au mol a bissl flexibl sei...die sehn halt kei noda...> uns siehe da, wir werden ganz zahm und melodiös. gibt es irgendwo in der musikgeschichte eine kritik aus dem publikum, die so postwendend akzeptiert und umgesetzt wurde?

wir wandeln uns in ein meditatives duo und am ende dieses spielzugs ernten wir applaus. <ich find's toll> sagt jemand. 
<wir wollen dass es weitergeht> <sind wir nicht schon um?>
<zugabe> <ich fand es toll, als zwischendurch sich das duo erweitert hat>.

ziemlich viel lärm im publikum: mitmach-atmosphäre, husten. trotz dunkelheit fühle ich manchmal nicht, dass die zuhörer zuhören. hingegen ist die schranke zum mitmachen gefallen.  das gibt sich dann aber, als wir ernstaftere musikalische effekte einsetzen und eine ganze zeit wirklich musizieren. erst bei einem hustenanfall von mir, den ich zu musikalisieren versuche, mischt sich das publikum wieder ein. und diesmal für länger. ich weiss auch gar nicht mehr, wer mit mir singt. ist es gudrun oder jemand aus dem publikum?  die frau, die vorher <ich find's toll> gerufen hat?

dann kommt nochmals eine erwähnenswerte passage für akkordeon, trillerpfeife, mitklatschen und mitsingen und bravo-rufen!


 
 
 


 
 






roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq

#160 mit gudrun eymann, akkordeon, im schwarzen salon, schlossschule ilvesheim

im stockfinstern ein improvisations-konzert zu geben, ist wirklich gut. genau das richtige. zwar kam von einer frau, die sich vermutlich aus dem dunkel heraus mutiger als bei licht verhält, unverhüllt kritik an unserer darbietung- lies weiter unten - aber das tut dem positiven konzert-erlebnis keinen abbruch.

das schönste allerdings war die offene, intensive diskussion über improvisierte musik und den musikmarathon, immernoch in völliger finsternis.  man hat wirklich den eindruck, die fragen kommen <ungesehen> präziser und mutiger. und ebenso die antworten.

positiv überrascht mich, dass gudrun eymann nicht nur akkordeon spielt, sondern auch sehr viel ihre stimme zur geltung bringt. so driftet unser konzert sehr weit in eine musik-theatralische darbietung. auch die komplette nacht erleichterte das. manchmal wird das richtig lustig. 

gut wird das konzert, nachdem wir uns 20 minuten -zu vorsichtig- <eingespielt> haben. so eine art blues. immernoch meilenweite entfernung zwischen uns beiden. unruhe im publikum. kein vorwärtskommen. morast. wir stecken in kleinen lied-ideen. immer wieder fahren wir zurück, es scheint, dass wir ins publikum horchen, von dort erwarten wir etwas...ja, es kommt ein hinweis: <...was richtiges spielen, was schön ist, aber net sowas. mr muss doch au mol a bissl flexibl sei...die sehn halt kei noda...> uns siehe da, wir werden ganz zahm und melodiös. gibt es irgendwo in der musikgeschichte eine kritik aus dem publikum, die so postwendend akzeptiert und umgesetzt wurde?

wir wandeln uns in ein meditatives duo und am ende dieses spielzugs ernten wir applaus. <ich find's toll> sagt jemand. 
<wir wollen dass es weitergeht> <sind wir nicht schon um?>
<zugabe> <ich fand es toll, als zwischendurch sich das duo erweitert hat>.

ziemlich viel lärm im publikum: mitmach-atmosphäre, husten. trotz dunkelheit fühle ich manchmal nicht, dass die zuhörer zuhören. hingegen ist die schranke zum mitmachen gefallen.  das gibt sich dann aber, als wir ernstaftere musikalische effekte einsetzen und eine ganze zeit wirklich musizieren. erst bei einem hustenanfall von mir, den ich zu musikalisieren versuche, mischt sich das publikum wieder ein. und diesmal für länger. ich weiss auch gar nicht mehr, wer mit mir singt. ist es gudrun oder jemand aus dem publikum?  die frau, die vorher <ich find's toll> gerufen hat?

dann kommt nochmals eine erwähnenswerte passage für akkordeon, trillerpfeife, mitklatschen und mitsingen und bravo-rufen!


 
 
 


 
 






roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq