20110404

#93 mit reinhard köhler,bass/thomas fitterling, schlagzeug/ bernhard stobitzer, countertenor, querflöte

jetzt kann ich heute mal nicht anhand des mitschnittes schreiben, weil die festplatte voll war...

volles haus bei lio und klaus.  40 gäste verfolgen gebannt marathon-konzert #93. einige kennen diese musiker, alle sind freunde des hauses schneikart.  wenn thomas (schlagzeug) und neffe bernhard (flöte und countertenor) immer den richtigen pitch erwischt hätten, wäre das konzert für mich noch besser gewesen.  

reinhard grummelte wie tags zuvor ziemlich verhalten vor sich hin und ich hatte für heute jemand, dem ich mich verpflichtet fühlte, denn wir bildetetn in diesem quartett den linken, vermutlich generell leiseren flügel. 

allerdings konnte man dieser gelegentlichen schlagseite auch sinn zusprechen, als duo-passagen anderer zimmerlautstärke, und so davon reden, dass die gesamte dynamik dieses kammermusikalischen events ausgelotet wurde. vom kaum wahrnehmbaren hauch über ausgewogene passagen zu viert bis hin zum schrillen schrei. 

einmal griff ich einen flötenton mit meinen 3 entenpfeifen auf und insistierte auf diesem mikrotonalen 3-klang so lange, bis die lautstärke sukkzessive weiter und weiter adaptiert wurde und sich ein ziemlich geniales mikrotonales quartett ergab.

auch anfangs gab es sehr schöne, ausgewogene teile und vermutlich liege ich mit meiner angedeuteten lautstärken-kritik nicht ganz richtig. auch die nur gefühlten begleit-passagen von e-bass, cello oder stimme können für den aufmerksamen zuhörer leckerbissen gewesen sein. abgesehen davon gab es natürlich auch andere duo-,trio- oder solo-passagen, so dass alle ausführlich zu gehör kamen.

wenn ich die aufnahme abhören könnte, wäre der artikel bestimmt gerechter. bestimmt aber völlig anders.  

der gesamte abend soll hier nun noch in den höchsten tönen gelobt werden. spendenfreudiges publikum vorweg, leckere specktäschchen, gute weine...
dann die sehr angeregte diskussion bis 2 uhr morgens mit reinhard, lio und martin über die möglichkeit oder unmöglichkeit, improvisierte musik oder auch konkret die tuttinale des musikmarathon am 31.12. professionell und gewinnbringend zu vermarkten. ich glaube daran, und zwar absolut und täglich fester.

mein sich immer wieder in solchen diskussionen artikulierendes unverständnis:

warum ergreift niemand die gunst der stunde?

warum sieht hier ausser mir kaum jemand grosses potential?

warum sind die event-manager so dumm und machen sich nicht sofort an die arbeit?
warum sollte man nicht aus einem improvisations-musiker eine marke machen können?