20110526

#143 mit werner kirschbaum, konzertflügel und e-piano



werner kirschbaum meint, es solle heute, auf dieser grossen bühne im konzertsaal der musikakademie, im voraus keine ansage geben. also verschiebe ich die auf die zeit nach den 36,5 minuten: eine neue variante. die musik zuerst! 

werner langt anfangs ganz schön zu. zwischendrin fühle ich mich  wie unter kurzen regenschauern. es klart auf und dann kommt der nächste. in munterem wechsel geht das und mit feinem gespür für nicht zu ausgedehnte exzesse. auf beiden seiten. denn auch ich vollführe exzessive tänze auf meinen sonneninseln.  

dieses konzert hat einige ähnlichkeit mit denen mit dem pianisten rainer bürck. es ist dieselbe herausforderung an meine ausdruckskraft. mit ihr an die grenzen zu gehen, auch lautstärkemässig. eine herausforderung, in diesem feuerwerk aus tönen einen platz zu erspähen, wo ich mich zurechtfinden kann. 

die erwähnten inseln sind ja auch recht häufig. kleinere und auch grössere. in den anderen zeiten bin ich oft ganz froh, nicht spielen zu müssen, da ich die regenerationszeit durchaus gebrauchen kann.

eine andere dimension kommt zustande, als ich zur darbuka greife: da ist das gefühl der parallelität zweier musiken, die kämpfend ihre gemeinsamkeit suchen. vielleicht kommt es daher, dass ich werners jetzt sehr jazzigen groove auf der darbuka auf sehr eigenwillige art erwidere. es ist zwar ein antworten, aber durchaus nicht in einer jazz-nahen phrasierung. 

dann ein eigenwilliger erneuter cello-einstieg mit ausladenden strichen, der neues, einfaches material ins konzert bringt und ein langsameres tempo. und gesang. später pizzikato-gestützt.
vom e-piano breite, fast kitschig wirkende cluster.

mundharmonika,gesang und piano...ein weiteres neues element.

die mundharmonika will sich so gar nicht einfügen, aber als die sounds vom e-piano dazukommen, wird alles etwas runder. denn auch diese sounds klingen zunächst unpassend, so dass das ohr mundharmonika und e-piano als verbündet wahrnimmt.

erneutes piano-solo. sehr schön. das solo, das werner nach der pause spielen wird, ist hier schon angedeutet. 

dann wieder das cello im vordergrund: thema ist wieder das verlangsamen. verbunden mit dem wunsch nach vereinsamten musikalischen inseln.

werner verlässt nach dem applaus die bühne, ich mache meine marathon-ansprache. dann kommt das vereinbarte solo. 

ich beginne mit stimme, bevor ich noch zum instrument greife. stimme und instrument wirken sehr eigenständig. keine eile. beschauliche kleine verzierungen.
ausklang mit cello allein.

das sehr intensive, dichte solo mit vielfältigen rhythmischen überlagerungen von werner nach der pause gefällt mir sehr gut. 
es hätte ruhig etwas länger dauern können. 

im abschliessenden duo wechsle ich häufig die perkussions-instrumente am boden und singe häufig im stehen.  schliesslich klebe ich doch wieder an meinem hauptinstrument. 
 




  



 
 









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