20110324

solo in augsburg im hause dorn

wie kann ich nur über dieses solo schreiben? es fällt mir schwer.

ich habe mich an alle diese aufregenden begegnungen gewöhnt: das hier ist nun etwas ganz anderes, altes, gewohntes: ein rückblick auf das, was ich schon seit 25 jahren vorwiegend in etwa gemacht habe...

ein langes cello-solo zu beginn, und dann schwanke ich erzählerisch-solistisch vorwärts durch dieses konzert. vorsichtig, ruhig, heiter. ich spiele sehr lange auf der bambusflöte. das trägt noch mehr zu ruhe und heiterkeit bei.

hinterher sagt ein gast, er habe eine <schöne einsamkeit> empfunden.

eine schöne einsamkeit. ich nehme das mal als kompliment. vielleicht hat das mit der langen flöten-passage zu tun.

ich kann nur <graeter spielt graeter> erkennen. nicht schlecht, es könnte aber auch ein solo aus den 90-er jahren sein.

ist es beruhigend, dass ich solo auch nach 80 marathon-konzerten noch derselbe geblieben bin?

irgend ein einfluss wird wohl sein. er erschliesst sich mir momentan nicht. ich werde hier nicht weiter langweilen und mich bemühen, dass solo-abende die ausnahme bleiben.

es gibt einen zweiten anfang, wieder nur cello. ein sehr langgezogner ton führt in ein vibrato-selbstgespräch über: der soundsovielste onomatopoetische diskurs. dieses vibrato in der stimme ist besonders. es ist der ausklang des konzertes und er birgt etwas <neues>.

es ist doch etwas hinzu gekommen.