20110529

#146 mit chen jie, guzheng und peter geisselbrecht, klavier, uni giessen, haus d

kurzfristig spielt jetzt noch in den ersten 7 minuten chen jie am guzheng mit, sie muss dann zu einem anderen konzert. 
ich glaube, peter und jie wollten etwas sehr ruhiges und abstraktes spielen, ich bin darauf erst nach ein paar minuten eingegangen. dann, irgendwann warten alle darauf, was wohl als nächstes kommen wird und von wem, und es entsteht eine lange pause.  ich durchbreche sie und unser kleines konzert wird für einen moment sehr wild. wie kurz nach beginn. dann  stimme solo. ein gezupftes ostinato schliesst an. peter und jie scheinen pausen in ihren notenblättern zu lesen. es ist wie ein geschriebenes stück. nicht das, was man im entferntesten von einer improvisation erwarten würde.
und das war's dann auch schon. genau 7 minuten.

unser marathon-duo:laut, stampfend, gestisch, theatralisch geht es los. donnernde, virtuose zwischenspiele, dann kammermusikalischer, neutönend. klavierbegleiteter stimmvortrag. pause.  cello solo, rau, ratternd, ziemlich brutal, virtuos, wieder theatralisch, kurz darauf wieder <nur musik>.
sehr zurückhaltend, leise, differenziert. ich greife ein quietschgeräusch auf, das aus dem saal zu kommen scheint. 
zu einem ausgefuchsten solo von peter mache ich etwas fast sprachlich-grummelndes, das dann verstummt. 
dicht verzahntes duo cello-klavier, das klavier bleibt im tiefen bereich, verbindet sich gut mit dem cello. 
eine zweite ruhig-meditative phase: der wechsel zwischen sehr virtuos und ruhig ist sehr ausgewogen, doch nie halten die ruhigen phasen sehr lange, wir haben beide zu hohe energie und wollen sie loswerden. 
abwechslung bringt es, als ich die stimme mit der mundharmonika mische und das teilweise wie vogelgezwitscher klingt. das wird von peter sehr gut aufgenommen und weitergeführt.
sehr hoch und fast schrill geführte stimmlinie, sich wiederholend und von peter übertönt, indem er noch penetranter zu sein versucht als ich. 
flashback auf den musik-theatralischen anfang, aber narrativer, ruhiger.
in diesem konzert passiert wirklich sehr viel. sehr reichhaltig.
vor allem eine passage mit klavier, stimme und darbuka ist sehr dicht.
später nur noch klavier und darbuka.

erneutes, rezitativ geführtes zwischenstück:
meine stimme kratzt, ist verbraucht. es hört sich dennoch ganz gut an. 

tamburin, stimme, klavier. das klavier noch länger stakkato und begleitend, gleitet über in einen solistischen vortrag, unerwartet kurz.

ich greife zum daumenklavier. ein weiteres lied, dieses mal melodischer, leise. weniger energie. 
und hier wieder das schlüsselwort <verträumt>. 

ich bin ein verdammt verträumter musiker. ein verträumter improvisator. und peter geisselbrecht unterstützt das. dann löst er sich in seinem klavierspiel von mir ab, was sehr gut ist: ich singe nur noch leise, langgezogene töne, die immer obertonlastiger werden. vom klavier nur noch  abgedämpfte, trockene sounds. nur gelegentlich wird es in diesem letzten teil, die stimme vom daumenklavier unterstützt, lauter.

mit einem knarren führt ein kurzer blick zurück zur heftigkeit des anfangs.  
 










roland graeter
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