20110303

mm#61 mit multitalent bernhard brendle in angelikas schattendasein heidenheim

jetzt kannsch draufhaua...(auf den start-gong)...seid ihr soweit?

vokal-lautmalerischer anfang: gesprächs-gesang: dann nähert sich bb (bernhard brendle: <kannst auch bb zu mir sagen>) mir und dem cello und ich lasse das in meine gesprächsfetzen einfliessen,  breche das holz-block-schlitz-xylophon bb's mit einem aus dem rhythmus fallenden free-jazz-cello.  wir phantasieren viel über bb, es wird 
<baby >draus und das publikum fängt hörbar an mitzugehen.

ich fasle verteidigend noch etwas von <ear-project> und man müsse das doch immer wieder respektierend durchhören, dass nicht einfach jeder...usw., aber wir können und wir schaffen hier das erste integrierte spontan-musik-kabarett des 21.jahrhunderts. und:jedoch fangen wir uns immer wieder musikalisch schön und einfach, einfach schön. 

fast immer ganz leicht schräg, dass niemand weiss, ob er vielleicht doch lieber lachen sollte.

nach 10 minuten starte ich dann ein vokal-solo, das stark an die tonalität des gerade verklungenen <brav-und-manchmal-mit-suchend-falschen-tönen-versehenen> duos anknüpft. daraus wird ein gespräch zweier knarrender waldteufel (perkussionsinstrument). zuletzt
interpretieren wir die waldteuel als gebetsmühlen und rosenkränze und litanieren delirierend entsprechend der wortvorlagen, rhythmisiert durch bernhards kajon...zuletzt schält sich ein sehr intenisv-rhythmisches vokal-duo heraus.

gestern dachte ich während der <show>, der all das in richtung kabarett treibt, sei in erster linie bb. das bestätigt sich aber beim hineinhören in den mitschnitt nicht. empfinde das, was ich da höre als höchst ausgeglichen.
nach einem <milchschäumer an gitarre>, begleitet von einem dröge- bluesigen cello, driftet das <konzert> in ein zähes vokal-unisono über und dann in ein raues cello-solo, das durch pferde-sounds, an der zarge meines cellos unterstützt wird: und ich beteuere, dass mich das nicht stört.
...ich gehe jetzt (rhythm in my body) in eine grosse trance hinein, nein, keine heiligkeit, nein, nein, es ist alles ganz normal...und der rhythmus wird sie bestärken in der normalitäterät..., jajaja, wir sind so rhythmische wesen, aber auch ein bisselchen ätherisch, ja, da können wir schon einmal ein bisschen abheben, vor allem wenn wir barfuss, barfuss, beifuss....(bisch jetzt ferdig) usw. scho-o.k., macht nix...

und der rhythmische vortrag nimmt wieder seinen lauf.

...leit, i sag euch ois...(des isch dr blus)

gitarre und darbuka.  laut.  leise. lied. normal. session-artig...

4/4 (frz: quat.../quatre: vierrad-antrieb= suv (suff)/ katre: katrin/ 1234
assoziations-ketten noch und nöcher: 

ferner osten, sonnenuntergang, sonnenaufgang, fernöstlicher diwan, goethe, flöte, loch in der flöte, guggenmusik, spuckenmusik...und vieles mehr

ende. zugabe: nietzsche: ich muss unvorbereitet sein, um meiner herr zu sein ....und die damen???  wichtig, diese erkenntnis, besonders im reiche der improvisation...dann gehts über in eine meditative zugabe, in deren zentrum ein mit stahlkügelchen gefülltes tamburin steht.
ich bezeichne die kügelchen als edelstahl-reis, der eigentlich normaler reis sein müsste, so wie in den <rain-makers>. da mir das wort nicht einfällt, sage ich zum edelstahl-reis gefüllten tamburin <zusammen-gedätschtes regenrohr> und frage mich, wo die musikalische energie, die da transzendiert wird ( bb erinnert mich: nietzsche), ankommt:
bei mir, bei dir, bei euch:
 
aus dem publikum: globuli....
 
  

mm#60 im h2 museum für gegenwartskunst zur installation klaus pfaffenzellers

leises knatter-knistern, ein verfremdetes lagerfeuer. das würde als interpretation passen.
und ich philosophiere onomatopoetisch dazu. dann, wie aus der ferne ein schiffshorn, das pötzlich sehr laut wird. den eher penetranten sound, nahe auch einer sirene, greife ich in der tonhöhe auf und singe eine sakral anmutende sequenz dazu.
plötzlich stille seitens der installation. ein vokal-solo: die lautmalerische philosophie nimmt erneut ihren monolog auf. der sound der installation im benachbarten raum vermischt sich mit unserem konzert. auch das klicken einer kamera ist wahrnehmbar. wie ich heute in meiner post sehen kann, war michael baumgartner am <apparat>. er hat wunderbare fotos geschossen und ich sollte es belohnen, indem ich die auslöser-klicks in einer überarbeiteten audio-version von mm#60 als dankeschön besonders hervorhebe.

es ist nicht immer ganz klar, auf welche weise mich die durch die neun am boden rotierenden flacheisen erzeugten klänge beeinflussen. klar hingegen ist, dass eine beeinflussung besteht. es tut gut, dass eine annäherung, die einem imitieren nahekommt, kaum stattfindet.

zu beginn eines verträumten liedes in der stille, da, wo klaus pfaffenzellers installation einmal länger schweigt, mischt sich die endlosschlaufe der installation im nachbarraum wieder ein.

besonders zu erwähnen ist noch der schluss. ich erwarte ihn schon und singe ja, ja... steige betrachtend und gelassen aus der performance aus...und es endet zack mit einem kurzen <ja>

keine zugabe: denn das passte einfach nicht in diesem minimalistisch-musealen zusammenhang.

im anschluss das fünfte <schlaglichter-interview> von und mit nikola lutz. das publikum stellt vor allem technische fragen an klaus pfaffenzeller.