20110301

mm#58 altelier quinquerlet mit y.bayer,f.madoeuf,h.nunning,stefano

welche ehre, ein so bunt gewürfeltes ensemble in meinem atelier in apt zum marathon-konzert #58 zu haben. ein meer aus sechs musikern, entschlossen, das unmögliche zu wagen. 

jeder ein individuum und doch schwimmen wir in einem einzigen grossen wellen-meer, das sich aufschaukelt, sich wieder glättet, rhythmische brisen, sturmböen, leicht, schnell wieder abflauend...

dann ein bruch: nichts mehr von meer und brise, von meer und wellen, von meer und sturm.  eher östlicher jahrmarkt vor einem drohenden unwetter. 

doch wird alles zur oper: stefano flippt geradezu aus. man könnte sagen, er schreit rum. aber: wir nehmen das auf, setzten das musikalisch um. wir sind in einem konzert und wir wissen: sollte therapeutischer einsatz nötig sein, dann puffern wir das so, dass aus allem doch noch in etwa musik wird...

ja, ein improvisations-sextett mit einer solchen spiel-lust, das geht schon mal für mehrere minuten an die grenzen, überschreitet sie in richtung jam-session oder musiktheater...warum auch nicht:  wir schaffen es immer wieder mal zurück ins sensible hören...

das <sich gehen lassen> als musikalisches element:

ein bisschen mehr bewusstheit hierüber und alles wäre perfekt. es ist ja nicht das problem, dass etwas sperrig daherkommt, aber hier muss das ohr doch zu sehr suchen, um gleichzeitig noch geniessen zu können. es gibt lange strecken, in denen ganz offensichtlich ein konzertmeister fehlt. wo unsere energie, unsere konzentration
nicht ausreicht, um eine gemeinsame ästhetische ordnung zu schaffen.

dann gelingt es aber auch wieder. abwärts-glissandis die für eine interessante passage gegen ende bestimmend sind.