20110613

#159 mir manuel t breiner, e-piano und

johnannes fass kommt spät, aber er baut dann sein reduziert bestücktes schlagzeug schnell auf. im restaurant sind freunde des klans der familie breiner und von restaurant quattro-chef egon werner. auch an einem etwas weiter entfernten tisch nochmals vier gäste. 
manuel t breiner spielt auf seinem e-piano schöne, unterhaltsame, etwas kitschige motive, unterstützt von seinem neffen am schlagzeug.  dass es mir gelingt, dazu etwas zu machen, was nicht völlig untergeordnet in diesem musikalischen angebot versinkt, verdanke ich auch joe fass am schlagzeug, der wahrnimmt, was ich mache, oder was ich machen will, bzw. auf welche art ich versuche, auf diese musik zu reagieren... ab und zu breche ich ziemlich rüde die melodie-rhythmus-und harmonie-verläufe von manuel, aber das ist ja keine lösung...

<die macht der fix-fertig-und-irgendwie-bekannten u-musik> könnte man das konzert überschreiben. im hintergrund ab und zu plaudernde zuhörer.

immer wieder findet dieses konzert aber doch zu einer interessanten einheit zusammen, vielleicht sind es ja gar nicht so sehr die völlig verschidenen auffassungen von, dem, was wir unter <intuitivem begegnungskonzert> verstehen, sondern ganz einfach die oft sehr dominante lautstärke vom e-piano, die dem gelingen zu schaffen macht. 

immer wieder neue anfänge...vermutlich hofft manuel genauso wie ich, dass der nächste <musik-vorschlag> grössere annäherung ermöglicht.
 
improvisation ist es ja schon, was da passiert. 

irgendwann fangen einige zuhörer an, mitzuklatschen, mitzusingen...aus welchen gründen auch immer...und dann entstehen ausgerechnet daraus ganz unerwartet intensive teile. 

meistens wars wohl ganz einfach zu laut. 

hinterher ist dann noch viel gespräch auf dem band. vielleicht komme ich zusammen mit diesen kommentaren  noch weiter, habe eine idee, wie ich diese begegnung beschreiben soll, an sie rankomme...es würde sich ganz bestimmt lohnen, nicht in diesem stadium auszusteigen. 

vielleicht sollten auch mauel breiner und joe fass einfach ihre sicht hier darstellen. ja, ich glaube,das wäre hier wichtig. 






roland graeter
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#158 mit hans karsten raecke, präpariertes piano, schalmei und flöteninstrumente

das konzert findet im wohnzimmer von hans karsten raecke statt. 
hier steht sein sorgfältig und dauerhaft präparierter flügel, dahinter hängt sein  <tonbildgenerator>, eine messingglänzende zielscheibe mit 128 feldern, die einzeln mit midi-sampels verbunden sind. auf dem schrank <anno 1774> steht ein weiteres, selbstgebautes instrument, die blas-metall-dosen-harfe, drei zepter, die aus einem pyramidenstumpf ragen...beschreibungen der instrumente findet man auf hans karsten raecke's webseite.

leider bin ich erkältet, habe husten und baue so einige huster ins konzert mit ein. das konzert zeigt von meiner seite eine tendenz zur  einfachheit und zu langsamkeit, auch wenn es bisweilen stellen gibt, wo man mit der pferdekutsche davonzupreschen meint, der rhythmus ist meistens von raecke vorgegeben.

ein schöner, ungewöhnlicher teil entsteht, als hans karsten zu seinen schalmeien greift, die im klavier am rand liegen. leider spielt er auf diesem instrument nicht sehr lang.

einmal folge ich den rhythmischen strukturen des gamelan-pianos mit der stimme, dann wieder mit dem cello. 

durch diesen rhythmus, der manches mal auch abwartet, bin ich bestens eingebettet und es passt so auch, dass ich über lange strecken nur zuhöre.

wenn ich erneut in raeckes strukturen einbreche, bricht er häufig ab, um sich sofort auf andere weise zu verbinden. 
ich glaube nicht, dass das die beste sache für improvisation ist. aber er findet sich sehr schnell wieder ein und entwickelt etwas passendes. 
so z.b., als ich zur blues-harp greife, verschnupft in sie hineinsinge und immer wieder hustenreize integrieren muss.
anders herum folge ich mit der trillerpfeife seinem jazzigen intermezzo, dann auch mit der stimme.

nach gerade richtiger länge weitet sich das konzert in einen sehr freien teil aus. ja, da fühle ich mich wohl, doppelgriffe auf dem cello, sehr langsam, sehr traurig. 

auch der lange, getragene gesang, der dann am schluss folgt. man hört auch das daumenklavier, das aber ziemlich schlecht zu den vielen h's des präparierten klavier passt.

bei der zugabe ergreife ich die initiative und produziere rufe zur darbuka.  wir finden uns in zwei verschieden metren, aber ich denke nicht daran, mich anzupassen. 
ob das nun gut ist? rhythmisch ist dieses stück eher ein chaos.  zu frei überlappt.

nach einer nacht auf einem schwarzen ledersofa zu füssen der metalldosen-harfe und frühstück mit hans karsten, verabschiede ich mich und sitze nun ein gebäude weiter in einem café...  







roland graeter
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