20101022

noch knapp 70 tage bis zum start

das ist erst der dritte eintrag in den marathon-blog...noch ist die musikreise ja nicht gestartet.
es wird ein gutes projekt, ein schwankendes, eines mit vielen fragen und wenig antworten...bis jetzt.
alles andere wäre schal. wenn ich schon wüsste, wenn alle tage schon fertig geplant wären...und doch wird jeden tag musik sein: bitte helft mir zu den 365 konzertbegegnungen!

werdet aktiv!
führt mir interessante musiker, performer, klanginstallateure zu!
öffnet eure häuser und lasst sie für einen abend zum konzerthaus werden!

ja, ich muss in die internet-nacht hinausrufen, damit ich erfahren kann, was ich erfahren will.
damit hier ein dichtes netz all derer entstehen kann, die die freie improvisation so lieben wie ich.

und doch ist das alles müll und geschwafel? nein, ist es nicht! wird das projekt denn geschmälert durch ein paar ermüdungs-erscheinungen?

die frage ist ja auch: wieviel mensch verträgt so ein mammut-projekt? wie verwehrt man dem wahnsinn, sich einzuschleichen? indem man ganze ruhig und gelassen und ohne furcht von ort zu ort zieht. indem man jede begegnung mit einer dünnen süssen schicht heiligkeit überzieht.

so zu reden, passt doch gar nicht zu mir? doch, es passt. ohne eine gehörige protion träumerei wäre ich dieses marathon-projekt doch nie angegangen. ohne eine mischung aus träumerei, hybris und urvertrauen in die hilfsbereitschaft der menschen um mich rum.

an wen ich mich wende mit diesem marathon? an alle! an alle, die zwischen dem alltag und der kultur noch etwas drittes vermuten. natürlich ist das in erster linie ein musikprojekt, bei dem es sehr besondere musik zu hören gibt. aber eben nicht nur. die anderen qualitäten oder schwächen werden sich erst noch zeigen.

das interview von nikola lutz alle 14 tage wird vielleicht etwas ganz unerwartetes zum vorschein bringen. nicht nur launen und schwankende gemütslagen. hier kann ich nur spekulieren...

über 2 jahre lang habe ich jetzt nach diesen menschen mit ungewöhnlicher hingabe zu frei improvisierter musik gesucht. einige gefunden. von vielen weiss ich noch gar nicht, ob mir ihre oder ihnen meine hingabe so zusagt, dass daraus gute musik entsteht...erneut spekulationen.

kann man sich ein jahr lang mit einem thema auseinandersetzen, das so flüchtig und so schwer zu definieren ist wie <frei improvisierte musik>?

können erwachsene menschen etwas so unbedarftes wie freie improvisation im besten falle ist,
überhaupt einlösen? können sich erwachsene menschen so weit von ihren musikalischen einsichten entfernen, dass man getrost von freier improvisation reden kann?
vermutlich taugen solche <idealisierungen> nicht sondern sie machen nur angst.

und auf jeden fall soll ja mit freude und hingabe musiziert werden...

oh ja, es ist schwierig, dieses thema. sehr schwierig.
am besten, man behauptet: trance ist hohe konzentration und genau das, was man dazu braucht, um improvisation aus sich herausfliessen zu lassen...

merkten sie schon: ich liebe diese drei punkte am ende von sätzen. ab da gehen sie immer in die stille. neuen sinn tanken.