20110524

#142 mit dem sextett ohropack

von der noch unbezogenen wohnung von steffen moddrow in kassel, am frühen sonntagmorgen nach kleinsassen. ich muss umwege fahren, denn da führt ein marathon durch die stadt.
marathon kreuzt marathon.

um 10 bin ich in der kunststation, es wird schon das jazzfrühstück vorbereitet, das sextett ohropack fährt mit einem schicken kleinbus vor: dem entsteigen flott und schwarz gekleidete junge burschen mit irgendwie jazzigem aussehen. allesamt sehr freundlich. 

da es so viele sind, spreche ich erst mal mit dem chef der gruppe, mit jonas herpichböhm: ja, sie hatten gestern abend hier schon einen auftritt, ihre tour mit 21 konzerten ist demnächst zuende, sie kommen grossteils aus mannheim, auch fulda, glücklicherweise haben sie sponsoren gefunden, aber dennoch...

da der kleine tisch mit dem sextett gut besetzt ist, setze ich mich zu frau walther, frau des gleichnamigen künstlers franz erhard. ich kenne sie schon von einem früheren besuch in der kunststation im zusammenhang mit einem workshop der wiesbadener szene.

kurz nach 11 beginnen wir. diese sorte ungewöhnlicher jazz-brunchs hat hier in der kunststation offensichtlich tradition. es sind erstaunlich viele zuhörer da, fast alle tische besetzt.

ohropack verdient wirklich diesen namen. die 6 sind allesamt sehr sensible, unaufdringliche und professionelle jung-musiker und wir kreieren eine 36,5-minuten-session, die natürlich von jazzigen elementen geprägt ist, die aber mühelos meine etwas andere spielweise und phrasierung einbaut.  viel luft, gutes timing. wir bräuchten nur noch jemand, der aus der ebenfalls ausgewogenen aufnahme ein schönes, sicher gut verkäufliches prodüktchen macht.

alles inklusive der zugabe läuft wie abgesprochen, dem publikum gefällts auch und selbst der abbau geht professionell und fast geräuschlos, gleich nach dem konzert, vonstatten. 

alles ist so gut <getaimt>, dass mir gerade noch zeit für eine zweite tasse kaffee nach dem konzert bleibt, den jungs ein-zwei zigarettenlängen. noch ein paar fotos draussen vor der kunststation <graeter meets ohropack >  und schon schlagen die türen ihres kleinbusses. weg sind sie.
ein phantom.

prima. so ist mein wochenende ziemlich lang: von knapp 14 uhr jetzt nach dem konzert in kleinsassen bis am nächsten abend 20 uhr in der musikakademie kassel mit werner kirschbaum. 
ich fahr mal wäsche waschen und meinen briefkasten leeren. 
zwar ein bisschen weit, aber was solls. 

braucht der mensch doch heimat aus materie?
 
 
 









roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq

#141 mit steffen moddrow,schlagzeug im café buchoase

am boden liegen blasse scheinwerfer, scheinwerfer, die man mit gutem gewissen so nennen kann: sie werfen nichts weiter als einen schein auf uns, scheinen scheinwerfer zu sein, lassen uns blass erscheinen im dämmerlicht des zuendegehenden 21.mai 2011. 
gottseidank ist unsere musik alles andere als blass. 

sie ist lustig, hat etwas clowneskes, ist spritzig und virtuos, und man würde nicht glauben, dass dieser raum, in dem man sich zwar lesungen vorstellen kann, aber eigentlich kaum musik, wie wir sie hier machen,... dass dieser raum eine ganz ordentliche akustik aufweist.

es ist aber auch so, dass dieses konzert auch wiederum kein konzert ist,  wenn ich mit einem schlagzeuger wie steffen moddrow spiele, wird das musizieren zu einer zwar durchaus kohärenten, abwechslungsreichen akustischen performance, aber ich zweifle selbst daran, ob man das als musik im engeren sinne bezeichenen sollte. 

aber das hatten wir in meinen berichten wohl jetzt schon öfter: die definition, wann musik musik heissen soll oder wann besser klang-ereignis, musik-performance oder ähnliches. ich überlasse die beantwortung solcher fragen auch ganz gerne dem publikum oder musikwissenschaftlern...  

die sounds von moddrow bringen das publikum zum lachen. man merkt immer, auch wenn man ihm privat begegnet, dass er im hauptberuf auch musik-clown ist. steffen versprüht immer eine charmante aufgeregtheit um sich herum.

kurzum: wir schaffen zusammen einen dichten, fröhlichen musikabend und unser publikum
quittiert das konzert mit anhaltendem beifall. 

besonders gefreut hat mich auch, dass sich der pianist werner kirschbaum, mit dem ich das konzert #143 spielen werde, und der saxophonist martin speicher aus kassel das konzert angehört haben. 





 








roland graeter
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