20110602

#149 mit marcel daemgen, tasten etc...im waggon offenbach am mainufer

diesen bericht mit muss ich aus der erinnerung schreiben. die aufnahme ist nichts geworden. die leute vom <waggon offenburg> haben aber auch eine gemacht. vielleicht gibt es dann bald noch eine ergänzung. 

in frankfurt sitze ich, nachdem ich mich von den wießenthaners und von gero könig nach einem mittagessen im <angemalten haus> verabschiedet habe, in der nähe des architekturmuseums am main und beantworte mails auf einer parkbank. neben mir zwei sonntäglich entspannte kleinfamilien aus der ukraine.  einer der männer bietet  mir most an, den kanister hat er in eben jenem angemalten haus erworben, das sich im untertitel <haus des apfelweins> nennt. 

um halb fünf treffe ich bei marcel in offenbach ein. ich muss gar nicht aus der stadt herausfahren, frankfurt geht nahtlos in offenbach über.  hier sind die wohnungen halb so teuer, der migranten-anteil doppelt so hoch.
 
der waggon liegt gleich bei der hfg offenbach und wird auch von ehemaligen hfg-studenten betrieben.  es ist ein wunderschöner sommerabend.  der waggon ist ein alternativ-treff, leute mit rasta-locken sitzen neben glatzköpfen oder proper gestylten vor dem güterwagen auf einer plattform auf kissen oder sie lassen die beine baumeln, direkt am spazierweg dem main entlang. 

am einen ende des waggons ist eine bar und man kann auch ein eintopf-gericht bekommen. am anderen ist die bühne. rechts und links ist der waggon über 3 meter aufgeschoben.

auch die passanten können, wenn sie im richtigen winkel stehen bleiben, etwas von der bühne erspähen und theoretisch unser konzert vom spazierweg aus erleben. einige sitzen aber dann doch nahe bei uns im wagen, viele hören von der plattform aus zu. 

unser konzert findet im rahmen eines kleinen festivals statt, das sich >bended realities< nennt. 27.28. und 29. mai. das marathon-konzert #149 ist das letzte konzert in diesem rahmen.

wir beginnen sehr laut und rhythmisch. marcel daemgen spielt seinen kleinen synthi und den no-input-mixer unverkennbar ruppig, krachend und so, als würde ihm die rudimentäre technik, die er verwendet, doch immer wieder entgleiten. als hinkte das gespielte den ideen hinterher, als  würden beim einstellen des richtigen sounds unerwartete und ungewollte sounds entstehen, als würde es etwas helfen, wenn er den synthesizer auf dem schoß spielt, um die töne geschmeidiger zu machen, als ginge es darum, zu zeigen, dass das ding noch lange nicht gebändigt ist...

aber wahrscheinlich täusche ich mich völlig. ich werde mal bei marcel daemgen selbst nachfragen...

marcel daemgen schreibt:
meine gedanken dazu in kürze:
zwei positionen reiben sich, ringen mit- und bekämpfen einander, beachten und ignorieren sich, verschmelzen kaum unterscheidbar und geben sich selbst nie auf...

roland graeter
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roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq