20110423

#111 mit jan polacek, autoinduktive gitarre und dierk berthel, tasten

die stadt fladungen, die nördlichste bayerns, liegt in der pittoresken rhön. sie besitzt noch eine nahezu komplette stadtmauer und ein freilandmuseum mit -aus anderen landstrichen umgepflanzten- bauernhäusern und mühlen. 

der post kultur klub liegt in einer biegung der durchgangsstrasse. es ist tatsächlich das ehemalige postgebäude des ortes, das maler stephan winkler für den kulturklub und als atelier und wohnung  angemietet hat. oder besser, das ihm der bürgermeister zur verfügung stellt. der mietpreis kann, auch für's verträumte fladungen, eigentlich nur symbolisch gemeint sein.

das publikum aus etwa 20 seelen gross und klein trudelt zeitig ein. 

unser konzert wird eine reise zwischen rückkopplungs-geräuschen und klängen, die man in industriellen produktionsstätten entdecken könnte.
dierk und jan kennen sich und ihre instrumente gut, ihre sounds verschmelzen zu jenem maschinen-lärm-tiegel, der in verbindung mit meiner archaischen spiel-und sing-weise ein altes thema aufgreift: mensch und maschine.  das cello wirkt wie ein fremdkörper inmitten dieser sounds. am besten verträgt es sich mit den harmoniumklängen von dierk.  die stimme stellt einen noch klareren kontrast dar, fügt sich gleichzeitig aber besser in die maschinen-sounds ein.
 
ein bindeglied zwischen meiner stimme und dieser auto-indutiv-metallischen musik sind auf jeden fall die klänge von dierks tasten, die von einem verstaubten harmonium herzurühren scheinen.

eineingestreuter perkussiver konzert-teil hört sich an, als flatterten riesiege vögel vom wasser auf.

hinter den klängn desharmoniums singe ich, wie immer wieder üblich-ähnlich, verträumt zur darbuka,  durchkreuzt von  der differenzierten, metallenen soundlandschaft von jan.

ab und zu merkt man, dass das ausgangsinstrument, mit dem all diese sounds produziert werden, eine e-gitarre ist. sie liegt auf einem tisch.

ganz zum schluss ein teil mit bluesharp und würgendem gesang. das kommt recht gut. das ende hätten wir klarer erspüren können.

ich werde jetzt diesen beitrag einfach so stehen lassen, obwohl es sicher noch viel über dieses ungewöhnliche konzert zu sagen gäbe. 
ich kann mir momentan ganz einfach nicht die zeit nehmen, unser konzert nochmals und nochmals anzuhören, was nötig wäre.
vielleicht schreiben ja jan oder dierk noch etwas. 
 
...folgeaktivitäten basieren nur darauf und werden dann... (aus dem äther)

starke rückkopplung.