20110328

#86 in zoglau 3 mit emmerich hörmann

an die 70 leute versammeln sich in diesem wunderschönen konzert-raum unterm holzgiebel der ehemaligen scheune. es ist das 86.marathon-konzert und gleichzeitig die 98. veranstaltung von ina und emmerich in zoglau 3 hier im ländlichen nierderbayern ist. matinée 11 uhr. ab heute ist sommerzeit. die russen stellen nicht mehr um.  

es beginnt mit einem absteigenden gesang, akzentuiert durch stakkato-töne vom klavier. aufs griffbrett haue ich repetitiv mit den fingern und treffe eine passende tonhöhe. das klavier wird bald ruhig und begleitend, ich wechsle zwischen huschend-virtuosen cello-läufen und emotionalen gesangs-einwürfen, in deren hintergrund  das cello jault oder faucht.

den zusammenhalt besorgt eher emmerich hörmann. aber wir hören beide gut aufeinander. ohr und intuition. 

akkorde, tremolos: ich gehe sehr häufig auf hörmanns tonale vorgaben ein, er lässt raum für kleine solo-passagen, gibt raum für liedhafte entwicklungen. alles klingt ausgewogen. emmrich übernimmt häufig eine blegleitfunktion. so, wie es ihm bei der einführung herausgerustscht ist und wie ich das dann gleich korrigiert habe. 
  
auch in einem teil, in dem ich auf den boden stampfe un viel rhythmisches mit dem besen mache, mich also eher ekstatisch verhalte,  bleibt hörmann wohltuend ruhig.  

dann kommt (inzwischen bedient emmerich auch die trommel seines kleinen drumsets)---nach einem stimmlich sehr lauten teil---  hörmann so richtig in fahrt (anklänge köln concert) und ich begleite jetzt ihn: mit der darbuka und mit kleinen vokalen rhythmischen lautmalereien.

komme dann mit einem sehr schnell gespielten cello wieder dazu, das sich, trotz tonal wenig berührung, recht gut in emmerichs spiel integriert. 

die stimme bremst, es entsteht etwas getragen-freies.

dann gehts sehr leise weiter. mein beitrag ist kaum hörbar. das schadet gar nichts. die mischung ist gut.

auf die länge wird das konzert dann fast zu brav. alles stimmt. wenig reibung. schleicht sich routine ein? 

jedenfalls schleicht sich das gefühl <liederabend> ein. das hatte ich jetzt schon des öfteren, vor allem mit pianisten. noch hüte ich  mich, das als falle zu sehen. 

die bezeichnung aber ist geboren: <die liederabend-falle>

anhaltender beifall.

zugabe. bravo-rufe. beifall.