20110822

#230 im wachwitzer weinberg dresden solo, #231 im café des theaterhauses stuttgart

kurzkonzert im weinberg mit blick auf elbe und dresden. herrlich. die belegschaft eines reiseunternehmens hört mir zu. es gibt keinen strom. ich spiele in der dämmerung. alle sind mucksmäuschenstill und scheinen konzentriert. als ich nach dem konzert die augen öffne, ist es dunkel. im dunkeln tappe ich damit, wie das kleine konzert angenommen wird. geklatscht wird, doch es scheint mir ein höfliches klatschen zu sein. die reisespezialisten wollten sich nicht auf mein reiseangebot einlassen. 
in der nacht fahre ich nach stuttgart, ziel siemensstrasse 11, theaterhaus-café.  dort ist um 7 uhr frühstück des bni unternehmer-netzwerks. ich bin geladener gast. der chef von urwerk productions hat mich zu dieser frühstücksrunde eingeladen.  jeder in der runde hat 1 minute zeit, die vorzüge seines unternehmens vorzustellen. visitenkarten werden ausgetauscht. ich reiche die werbekarten für marathon, tagespatenschaften und die tuttinale am 31.12. herum. zum musizieren komme ich nicht. meine text-vorstellung wird mit der gelben karte belohnt: ich rede zu lange. ich dachte, ich könnte es versuchen mit den 36,5 minuten. denkste.
um viertel vor neun komm nikola lutz zum schlaglichter-interview. dann fahre ich erst mal in meine wohnung, boxenstopp. morgen abend muss ich ja schon wieder zurück in dresden sein.  


 
roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq



#229 mit axel kabbe, didgeridoo, hang, ney im kukulida e.v. in dresden-südstadt

beginne singend, leise singend, strassenlärm, ein bisschen, von draussen.
pizzikato. hang, als rhythmus-instrument gespielt. es holpert noch...
alles bisschen grob. cello, dann wieder stimme, dann wieder cello...das konzert ist noch nicht wirklich losgegangen. orientierung. 
das ganze bekommt allmählich fahrt, schwingt sich ein, bleibt jedoch sperrig.  das cello vielleicht etwas zu laut. das konzert wird zunehmend flüssiger, immer ausgeflippter auch,  man kann gar nicht sagen, dass ich cello spiele, ich überfliege es. einen ganzen tick anders als sonst.  leichter, gelassener. 

obertöne, schön, klar, immernoch die hang im hintergrund. dazu meine stimme, fügt sich ein, sträubt sich wieder, fügt sich besser ein...immerzu und immernoch tasten. wir sind rhythmisch und auch sonst ziemlich entfernt voneinander,  bleiben es auch, und dennoch...
ein cello solo pizzikato...dazu erklingt die ney. 
das passt gut zusammen. cello, stimme, ney-flöte. schön. 
meditativ experimentell...

dann ist auch diese annäherung zu ende. mit der stimme finde ich einen neuen weg zur ney, das cello ist dennoch dabei, steter wechsel zwischen stimme und cello.  die ney bleibt die ney...
unsauber jetzt, bewusst dreckig... ich will diese meditationsmusik nicht? 
eine aufregende begegnung. immer bleibt man wach...glaubt noch an verschmelzung. 

verschmelzung in der musik zumindest,  ist kitschig.... 

dann ein ney-solo.

sehr schönes duo zwischen didgeridoo und cello.
die ney kommt zurück. 
das ney-solo geht weiter...dann axel wieder perkussiv auf der hang...

ein kurzes thema, das sich wiederholt. dann doch noch ausgeführt wird. dazu schönste obertöne...

maultrommel. virtuos, perkussiv. da binde ich meinen vokalvortrag gerne in diesen perkussiven rhythmus ein...und dann mit dem cello dazu. geht, wird immer besser...

unvermutet und immer wieder schöne stellen,auch ganz leise...

alle waren hinterher guter dinge. manche beglückt. 





roland graeter
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#228 mit ulrich thiem, cello im alten wettbüro, antonstrasse, dresden

das konzert ist unter einem sonnendach im freien, bunte lämpchen, einige tische besetzt. ein provisorisch anmutendes sommerrestaurant hinter dem alten wettbüro. ich komme früh, kann noch in ruhe computern, lege mit dem besitzer micha fest, wo die musik stattfinden soll, esse hiesigen flussfisch mit einer menge gräten...
wir bitten in unserer vorrede, dass die gäste näherrücken.
einige tun es. 

singender beginn. ulrich spielt sehr klassisch. meine stimme bleibt auf einer tonhöhe. mein cello bricht, weil atonal, die klassik ab.  die eine tonhöhe setzt sich fort, ulrich braucht eine ganze weile, bis er wieder reinkommt.
nach einem virtuosen, heftigen duo-spiel gelangen wir in eine art scheibenwischer-musik, skurril, dann so,als solle es ein kinder-kasperl-theater begleiten.  irgendwann sind wir wieder in einem doppel-fortissimo angekommen mit tremolo-artigem hin-her-geschrubbe, dann rhythmisches andante, dann largo, klassisch, ich singe verträumt...

die stimme schleift, führt in glissandi, in brüchige zwölfton-welten. dann heiter punktiert, ein bisschen gewitter aus den vier jahreszeiten, stimme solo, abgefangen von suiten-nahen akkorden, bruchstücken aus dem bach'schen werk... auch ulrich singt für kurz.
dann vermischen sich die beiden cello wieder zu einem ausgedehnten fortissimo, gefolgt von neuen bruchstücken, pizzikati, anfängen, kurze auflistung von einfällen...wie geht es jetzt weiter?  ein solo-stimm-part gewinnt, unterlegt von
langen cello-dissonanzen, dann etabliert ulrich dazu eine rhythmische struktur, bricht die aber unvermittelt ab, um jetzt ein längeres sommernachts-solo zu präsentieren.  dieses bricht er dann selbst ab, ich habe dann platz für ein graeter-solo, ganz anders, grobschlächtig und das dann in das nun schon dritte fortissimo-duo übergeht, bisher das ausgedehnteste...
undsoweiter...ein stimm-solo mit zugehaltenem mund 
neue proposition, klassisch fortzufahren.  ich folge diesem angebot nur rhythmisch, nicht harmonisch...und bald ist das konzert wieder sehr weit im experimentellen gelandet...vokalvortrag mit rhythmischer unterlage von darbuka und cello-corpus von ulrich.

ruhiger ausklang.

die zugabe gerät ziemlich ausgiebig. 



 


 
 


roland graeter
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