20110421

#109 mit der stimme von walburga walde bei www. sinnesmagnet.de am eiswurmlager 1

grossen, herzlichen dank an till epple, der trotz absoluter kurzfristigkeit eine ankündigung in der zeitung setzte, eine sorgfältig umgeräumte und gefegte schreinerei
< sinnesmagnet >mit fabelhafter akustik, ein getränke-buffet, und rote würste am offenen feuer aus dem ärmel schüttelte.

dazu kommt ein anruf von walburga walde in letzter minute: es geht ihr nicht darum, in letzer minute als duopartnerin bei der #109 mit mir aufzutreten, sondern um einen anderen marathon- termin, doch
eine stunde später hole ich sie mit ihrem kleinen gesangsverstärker am s-bahn-haltepunkt plauen ab.

ein konzert in 7 teilen:

egal, was walburga macht, es klingt gut. auch unverstärkt (denn sie entscheidet sich für unplugged)... und sie ist eine der wenigen sängerinnen, deren onomatopoetische artikulation nicht eingeübt sondern absolut natürlich und selbstverständlich wirkt.

teil 1 und 2
nach einer viertelstunde sensiblem, getragen- tastendem duo cello-stimme mit zischelnden intarsien und andeutungen eines rhythmus-gefüges, das aber nie zum tragen kommt, auch mit repetitiven, vibratoreichen elementen oder kurzen tremolo-ekstasen, kommt ein duo stimme-stimme-cello, weit in der sprache angesiedelt und beidseitig sehr virtuos sich überlagernd.

teil 3
zischgeräusche und cello. ein zug fährt vorbei.

teil 4
beginnt nach einer längeren pause. ein sehr spezielles, rhythmisches duo, bei dem ich <geräusche und bluesharpe>. zum zweiten mal durchkreuzt eine s-bahn unsere musik, die zusehends wild und wilder wird. walburga schreiend und weinend. ich produziere laute mit verdecktem mund. der puls läut als leises stampfen auf den boden durch.

teil 5
was sich zunächst wie ein kleines intermezzo für entenlockpfeifen anhört, sorgt für kurzfristige beruhigung. bald haben die entenpfeifen aber diese besänftigende wirkung verloren und walburga wird in ein wunderschönes, theatralisches solo getragen, in das ich dann später tief singend und trommelnd begleitend einsteige.
eine weile parallelität ohne hörbaren zusammenhang ausser einer lautstärkenmässigen anpassung.

teil 6
cello solo gestrichen.

teil 7
stimme walburga solo. alfrikanisch.
vorsichtiger einstieg von mir. ich pirsche mich von der begleitung in eine duo-situation. das ist ja was heikles. aber es gelingt sehr gut. es endet in der parallelität von zwei gesängen, zwei parallelen liedvorträgen, die sich allerdings durchaus in derselben tonalität bewegen.

ende.

zugabe: cello, hüpfend, stimme, rezitativ. sehr frei. artikulation von walburga klingt sehr französisch.
gelungen!