20110614

#160 mit gudrun eymann, akkordeon, im schwarzen salon, schlossschule ilvesheim

im stockfinstern ein improvisations-konzert zu geben, ist wirklich gut. genau das richtige. zwar kam von einer frau, die sich vermutlich aus dem dunkel heraus mutiger als bei licht verhält, unverhüllt kritik an unserer darbietung- lies weiter unten - aber das tut dem positiven konzert-erlebnis keinen abbruch.

das schönste allerdings war die offene, intensive diskussion über improvisierte musik und den musikmarathon, immernoch in völliger finsternis.  man hat wirklich den eindruck, die fragen kommen <ungesehen> präziser und mutiger. und ebenso die antworten.

positiv überrascht mich, dass gudrun eymann nicht nur akkordeon spielt, sondern auch sehr viel ihre stimme zur geltung bringt. so driftet unser konzert sehr weit in eine musik-theatralische darbietung. auch die komplette nacht erleichterte das. manchmal wird das richtig lustig. 

gut wird das konzert, nachdem wir uns 20 minuten -zu vorsichtig- <eingespielt> haben. so eine art blues. immernoch meilenweite entfernung zwischen uns beiden. unruhe im publikum. kein vorwärtskommen. morast. wir stecken in kleinen lied-ideen. immer wieder fahren wir zurück, es scheint, dass wir ins publikum horchen, von dort erwarten wir etwas...ja, es kommt ein hinweis: <...was richtiges spielen, was schön ist, aber net sowas. mr muss doch au mol a bissl flexibl sei...die sehn halt kei noda...> uns siehe da, wir werden ganz zahm und melodiös. gibt es irgendwo in der musikgeschichte eine kritik aus dem publikum, die so postwendend akzeptiert und umgesetzt wurde?

wir wandeln uns in ein meditatives duo und am ende dieses spielzugs ernten wir applaus. <ich find's toll> sagt jemand. 
<wir wollen dass es weitergeht> <sind wir nicht schon um?>
<zugabe> <ich fand es toll, als zwischendurch sich das duo erweitert hat>.

ziemlich viel lärm im publikum: mitmach-atmosphäre, husten. trotz dunkelheit fühle ich manchmal nicht, dass die zuhörer zuhören. hingegen ist die schranke zum mitmachen gefallen.  das gibt sich dann aber, als wir ernstaftere musikalische effekte einsetzen und eine ganze zeit wirklich musizieren. erst bei einem hustenanfall von mir, den ich zu musikalisieren versuche, mischt sich das publikum wieder ein. und diesmal für länger. ich weiss auch gar nicht mehr, wer mit mir singt. ist es gudrun oder jemand aus dem publikum?  die frau, die vorher <ich find's toll> gerufen hat?

dann kommt nochmals eine erwähnenswerte passage für akkordeon, trillerpfeife, mitklatschen und mitsingen und bravo-rufen!


 
 
 


 
 






roland graeter
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musikmarathon.com
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