20110604

#152 mit michael sell, trompete, dietburg spohr, stimme,rica rauch, stimme

wieder einführung von gerhard koch. wieder taucht der verrückte märzhase auf. und dann:...also, wenn man so jemand wie alfred brendel kennt, der eine panische angst hatte, es könnte jemand husten im konzert, dann finde ich das im grunde genommen pervers, denn eigentlich erträumte er sich das publikum als eine chinesische terra cotta armee, das  völlig gelämt und versteinert da sitzt...punkt halb neun marschieren wir im gänsemarsch auf die bühne und 

unser konzert beginnt mit trampolin-springen und ich singe dazu: <das werk, das werk...ist ein begriff, if,if,if,if. einwürfe von trompete und stimmen, sporadisch, viel luft, stöhnen, stossartiges ausatmen. pfeifen.  husten im publikum. nicht husten, nicht husten (rufe ich)..., dann husten wir alle rundum auf der bühne. cello. einzelne töne.  zartes musikalisches tasten. cello pizz. tastende lyrik. trompete laut. das cello penetrant, dann ganz schnell.
hoher schrei von rica rauch. kreischen und feiern. austoben. kleines vokal-solo, (dadadadadada...,wie das doch immer wieder passt) gekontert von der trompete. free-jazz. die frauenstimmen imitieren die trompete michael sells.

übereinkunft. gemurmel. familienrat. was nun? erneut free-jazz von cello und trompete.   

sprach-einlage: i said work, hard enough... it was work. yes. at all times,...also mach bitte nicht vorzeitig schlapp, bemerkt dietburg, als ich müde kratztöne auf dem cello produziere. hohe, hohe töne von allen,...grummeln. ja, genau, sie..sieh... sieht nach arbeit aus...mhm... 

in das grummeln und wuseln von rica und dietburg setzt michael sell eine schöne kleine, gedämpfte melodie. dann gehe ich mit einem kurzen solo drüber, dann alle: schon jetzt eine art endgebrüll, viel zu früh, aus dem wieder das grummeln und tuscheln herausfliesst, das ich dann aufgreife...immer wieder einwürfe von der jazzigen trompete von michael sell. gurgelnde sounds: sell hält  seine trompete in einen mit wasser gefüllten eimer.

<i want this beat> <this simple beat> (ich stampfe dabei auf den boden) die frauen: no beat no beat...ablehnen kann man immer!

gackernde imitation der trompete von den beiden frauenstimmen, dann ein duo mit diesen und dem cello, bis unser trio von einem martinshorn, das draussen vorbeitönt, aufgelöst wird: lalü,lalü, lalala.... ui,ui (lalü) auch von rica (largo). leise exegese. dazu und daraus dann ein kleines solo, bei dem ich in zwei teilen meine schon völlig desolate spuckepfeife vollends zerstöre und die bambusfasern kaue und dann ausspucke. abgekürzt von einem elefantenen trompeten-sound. weitergeführt von trompete, zwitschern und babbeln der stimmen und dann, als ich die gekauten fasern ausspucke, ein kommentar von dietburg spohr: also sie müssen das verhalten entschuldigen, also das kam jetzt spontan. aber er macht das sonst nicht.
every day is a new day, a nude day. jeder tag ist ein neuer, nackter tag: michael sell kontert mit "der mond ist aufgegangen..." und als ob man diesen misslungenen wortbeitrag ausradieren wollte. 

wieder ein free-jazz-teil, der in eine opernhafte stimmung überwechselt. im hintergrund die frauen fast meditativ und tief. die trompete flattert und kräht. erhebt drüber ein solo. 

ich steige mit einem weichen solo dazu. kurz und schwermütig. furioso.  ausklang.

trompete solo, dann die beiden stimmen dicht auf michaels versen.  verträumte cello-töne im hintergrund. dann lauter werdend und mit immer mehr glissandis versetzt.
 
zögernder neubeginn, narrativ, wohl dosiert gestört von der trompete.

<die kunst lebt> <da bin ich mir nicht so sicher>
<nobody really is...but the ear>

auch mich animieren die läufe der trompete jetzt zur imitation. es gibt diesen moment, da wir zu dritt michael sell stimmlich folgen. das klingt schon recht jugendlich.

musiktheater, ganz trocken, atemgeräusche, die ich mit dem tamburin rhythmisch aufnehme und wozu die  trompete einsteigt. ein versuch, den wir abbrechen.

<auch nicht so gut>

ich versammle alle kleinen musikgegenstände in meinem arm
und murmle <all together now> dietburg ist am flügel, rica am kügelchen-gefüllten tamburin, wenig trompete, in allem ein sehr erfrischender, fast rein instrumentaler teil. 

meine drei monoton-pfeifen und frauenstimmen, gackerndes lachen als einwürfe. sensibler puls. die trompete jazzt darüber... 

die frauenstimmen folgen der trompete: das ist ein durchgehendes haupt-thema, das die gesamte improvisation zusammenhält.

die trompete schneuzt sich.

unsere stimmen verlieren sich lachend. nochmals was leichtes mit dem cello. nochmals trompete, nochmals werkbegriff, if, if: (reprise)
mein vater war ein wandersmann....blut blut blut (tututut so gut, der werkbegriff)
trampolin....tamburin

dann wär die sache rund... 

(wenn ich jetzt nochmal aufs trampolin hüpfen gehen könnte, da liegt aber das grosse, kügelchen-gefüllte tamburin drauf)

abschluss durch trompeten- triller, dann quarte nach oben: (lalü)

mitmach-zugabe (durch dietburg iniziiert)

testversuch: klatschen, klopfen. schrille trompete, gesang im hintergrund. klatschen hält durch,  kleines sprach-stimm-solo, klatschen tröpfelt aus, stöhnen:
<oh-weh>, hiess das übersetzt... <überbesetzt>

nachwort gerhard koch:

freie musik, freie künstler, holzschale, man sollte sich nicht zu sehr gehemmt fühlen, etwas reinzuwerfen. und wie üblich bei belcanto: jetzt ein gläschen sekt


roland graeter
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musikmarathon.com
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