20110707

#186 mit anne krickeberg, cello und duo tem: theodor pauß, tasten und electronics/bernd bolsinger, reeds und electronics

die #186 im tone centrale bei anne krickeberg in der stammstrasse, die #187 dann heute bei edith und manfred niehaus, ein paar häuser weiter in der simrock-strasse:
das ist dann schon das dritte konzert in köln-ehrenfeld.
ich bin schon um 19 uhr da, das schicksal meint es gut mit mir, ich finde eine parklücke direkt vor dem haus, treffe eine hausnachbarin an der eingangstür, als ich auf das klingelschild von <tone central> starre, die dann auch beim konzert die bar macht. sie überreicht mir den schlüssel für den <tone central-keller> und ich kann in ruhe meine sachen runtertragen.  dann setze ich mich um die ecke in eine tapas-bar. und wer sitzt dort? manfred niehaus. weil ich mich mit dem dann ziemlich ausführlich unterhalte, komme ich fast ein bisschen spät zurück in den keller zum konzert.  

das duo tem beginnt den abend: es gibt interessante verflechtungen der beiden musiker, generell ist mir die musik aber zu laut und zu chaotisch.  ich gehe nach oben ins freie, warte, bis unten geklatscht wird und hoffe, dass die beiden bei unserem quartett dann mit mehr ohr und etwas zurückhaltender musizieren. 
das ist dann auch der fall. ich bin von der integrativen sensibilität unseres konzertes sehr angetan.
 
voller einstieg mit stimme. zwischen den ausbrüchen stille. es klingelt: jemand verlangt verspätet einlass. die elektronik klingt wie abgehacktes hundejaulen und führt uns in etwas repetitiv-minimalistisches.  im grossen und ganzen klingt zunächst mal alles recht religiös, wenn man mal von einlagen kratzigen donners der elektronik und kreischender stimme (auch die könnte in ihrer hingerissenheit ja religiös wirken, tut sie aber nicht) absieht. 
zwischendrin anklänge an zigeuner-musik.  und immer wieder finden wir die nötige ruhe, gemeinsam etwas neues zu entwickeln. 

jetzt sehr poppig, rap-elemente. grosses spektakel. wirklich mal andere musik...mehr populäre elemente als meist. die entenpfeife über harmonischen patterns. man muss sich das wirklich anhören.  es ist eine wirklich sehr gelungene musikalische collage.

vermutlich ist die musikalische ad-hoc-collage eine sehr geeignete form für freie improvisation. hier scheint das, so ausgeprägt empfinde ich es auf meiner reise zum ersten mal, auf anhieb zu funktionieren.  es entsteht eine musik, die man wirklich sehr geniessen kann. die etwas witziges, leichtes, weiterhin, in diesem fall aber auch strckenweise etwas meditativ-religiös-unterhaltsames hat.

die aufgrund der unerwarteten schichten, die freigelegt werden, wenn einer oder mehrere von uns sich zurückziehen, ihre hohe komplexität aufblättert.

ja, ich bin von diesem konzert wirklich ganz besonders angetan. es ist so völlig anders ist als das, was ich schon erlebt habe auf meiner reise.

selbst wenn es tage oder wochen gäbe, an denen nichts wesentlich neues mehr passieren würde: solche konzerte wie dieses halten mich absolut frisch und neugierig und tragen dazu bei, dass der musikmarathon ins ziel kommen wird.



  







roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq

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