20110704

#184 in der lichtung, ubierring 13, köln-südstadt mit michael frank, sebastian schaffmeister und willi strack

die bühne ist ein gewächshaus, das bühnenlicht kommt von oben, hinter uns eine sonnendurchflutete wald-bach-idyll-tapete, das publikum sitzt im dunkel des fensterlosen lokals auf ledersofas und schaut in die <lichtung>, auf der wir musik machen.

motorrad. in krefeld war es ein moped.  wir lassen das vorübersausen und beginnen ganz anders.  verträumt, tastend, repetitive töne, tonfolgen rund um einen grundton. kleine fluchten und wieder zurück. viele fäden, die rot werden könnten. alle bisher nur blassrosa. 
wird es jazzig, bleibt es suchend-frei mit dieser kleinen orientierung an einer einzigen tonhöhe? triller abwärts. könnte man damit was machen? oder doch was lyrisches? nein, etwas hüpfendes? 

willi schlägt einen rhythmus ein.  pause.
 
eine kleine sprachmusik. pause. 

die sprachmusik entwickelt sich zu einer solistischen einlage, in die dann sebastian eingreift. ich nehme die stimme zurück und orientiere mich am rhythmus von willi.

der bass von michael frank hat etwas ostinates. 

über einem lang gestrichenen ton von sebastian entsteht ein kurzes, heftiges pizzikato.

dann greife ich den puls von michael frank auf und nutze ihn für eine tiefe, onomatopoetische ballade. unterstützt von willis wohlklingender kalimba. ich selbst blase ab und zu in die bambus-flöte, wie zufällig.  die ballade geht eine ziemliche weile, rhythmisch getragen, das tut gut.
der puls wird dann langsammer, schleppender, dennoch reisst der groove nicht ab, was einem kunststück gleichkommt. mehr flöte, die stimme mit einwürfen. ende. 

neubeginn. cello solo. dazu perkussion von willi, und die anderen kommen auch dazu. sehr frei. was völlig anders als die ballade zuvor. 

wir lassen uns aber bald wieder von stimme und groove einfangen, da ich durch eine rhythmische vorgabe von sebastian animiert werde. das ist alles wunderschön gelungen und die einzige kritik, die mir in solchem schwelgn immer wieder einfällt, ist: verweile doch.... 

am besten gelingen die liedhaften passagen, die ruhige, unaufdringliche, meist rhythmische musik der drei animieren mich immer wieder zu gesängen.  aber auch eine ziemlich schräge, ausgeflippte passage mit bluesharp wirkt sehr prägnant.  schöne vielfalt. wir lassen uns immer wieder in etwas ganz neues reinplumpsen.  auch mal in was ganz jazziges. auch wenn es uns wohl nicht wirklich entspricht. für jazz haben wir alle zu viel erdenschwere...und bald erinnert auch nur noch der swingende rhythmus an jazz...









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