20110803

#214 im mirke-bad wuppertal mit axel herberhold, e-gitarre und norbert kranz, bassgitarre

wieder auf abhör-reise...unserer musik von gestern abend. 

dieses freikonzert am rande des leeren mirke-bades, unsere rücken geschützt durch das ehemalige restaurant am beckenrand. das dritt-älteste freibad deutschlands in wunderschöner lage mitten in wuppertal wird von der stadt aufgegeben. wir spielen hier im sommerresidenz-programm von pro mirke e.v. in zusammenarbeit mit www.kunstkomplex.net...zur rettung des bades. 

auf dass sich investoren finden mögen, dieses herrliche bad zu erhalten!

unere gäste setzen sich aus einer geburtstags-runde und den pro-mirke-leuten zusammen. ausserdem ist noch der künstler bodo berheide anwesend, der riesige stimmgabeln gebaut hat und eine seiner skulpturen 18 jahre lang um die welt schickte.

ich beginne melodiös, die beiden gitarristen sind erst mal sehr zurückhaltend. wollen auf meine tonalität nicht einsteigen. gut so. zögernd dann doch, gleichzeitig mich verlangsamend, den fluss brechend. ich breche erst für meinen ersten stimm-einsatz aus  dem modalen spielfluss aus.
 
beim zweiten einsatz des cellos, tief und ruppig, wird das konzert ganz plötzlich experimentell. sehr gut. wir wollen ja nicht den eindruck eines liederabends erwecken, was mir durchaus passieren könnte...in verbindung mit einem entsprechenden pianisten. 

der sound der beiden gitarren kommt aus demselben verstärker, deshalb glaube ich dauernd, ein duo mit nur  einem einzigen gitarristen zu spielen.  ich vergewissere mich manches mal, ob denn norbert auch spielt, den ich weniger wahrnehme als axel, weil er etwas hinter mir steht.  

dann ein gitarren-duo, in das ich mit pizzikato-klängen einsteige. 
jetzt verlangsame ich durch meine stimme und verlägere den lyrischen arm unseres konzertes. 

ein rhythmisches zwischenspiel der gitarren, gefüllt mit einem linearen pizzikato bringen neuen wind in das konzert, das jetzt eine weile von funkig-rhythmischen bass-linien dominiert wird. ein sehr schöner teil, über dem ich mich mit der kleinen flöte und hohen stimm-fetzen ausbreite...dann weiter mit stimme und flöte, aber getragen von klang-teppichen, die gelegentlich durchkratzt werden...das gelingt alles wirklich gut und bleibt aufregend eigenwillig und offen, wird zuletzt fast sprachlich und mündet dann in ein feines gitarren-duo von alex und  norbert.

ich steige erneut mit stimme ein, sehr leise, lyrisch, begleitet von der kalimba. was jetzt aus dem gitarrenverstärker tönt, bezaubert mich und die musikalische stimmung, die wir jetzt für lange momente vermitteln, passt besonders gut, wie ich finde, zum lauen sommerabend.

im weiteren verlauf greife ich zur darbuka. sprechender gesang und gluckernde bass-geräusche, zarte, jazzige gitarre dazu, darüber.  zwei parallele musiken,  die sich aber hervorragend vertragen, ergänzen...

ein kurzes, im wesentlichen leise-lyrisches konzert. nur 26 minuten, inclusive zugabe 30 minuten. 

die zugabe jazziger, virtuoser. ich wieder zurück am cello. 
ausklang mit einem ruhigen bass-solo von norbert.


  
 



roland graeter
+49 178 1364746
roland.graeter@gmx.net
musikmarathon.com
vimeo.com/9573170
http://www.pix-o-rama.de/2011/05/05/auszug-aus-dem-musik-marathon-2011/.
http://sendbigfile.net/download.php?sid=hRz9iWnq

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite