20110803

#212 mit andrea singlemann, flöten, stimme, klangschalen

ich beginne mit mundharmonika, die klangschalen haben einen ganz anderen ton, der so ist, wie er ist. der leider gar nicht passt. ich schwenke auf stimme um. andrea lässt von den klangschalen, schwingt sich in meine gesänge ein, die selbe tonlage, dann ein jauchzer. jauchzer sind beliebte enden kurzer, freier gesänge, habe ich auf meiner reise festgestellt. warum, das bleibt ein geheimnis. 

erneut klangschale. andrea schwenkt zur flöte, ich auch, ganz kurz, dann zurück zur stimme:  ich weiss nicht, warum mich die stimmführung von andrea so kalt lässt.  dann bin ich ziemlich schnell beim cello angekommen und setze mich mit den tönen der klangschalen auseinander, was schwierig ist.  klänge sind keine musik. brutales statement, stimmt aber. natürlich kann man sich musikalisch auch mit klängen auseinandersetzen. das ist ja sogar explizit inhalt dieses projektes. heute habe ich lust auf musik.
  
ich bleibe beim cello...und als andrea singlemann dazu ihre flöte spielt, fühle ich mehr und mehr, dass wir hier doch so etwas wie musik machen. das sprunghafte wechseln von stimme und instrument nimmt ab, wir konzentrieren uns mehr und mehr. mich stört auch das  gegenseitige imitieren, das in diesem konzert doch sehr vorherrschend ist und bleibt, immer weniger. ich sehe es als zwar ziemlich einfallslose, aber eben als die eigenart dieser musikalischen begegnung.

(immerhin ist es erstaunlich, dass so ein konzert in diesem rahmen zwischen- für meinen geschmack- unerträglich schönen frauenportraits, die uns mit erotischen blicken begaffen, überhaupt möglich ist.  im vorfeld mussten wir zudem ziemlich kämpfen, um uns vor dieser unweigerlichen kulisse eine art bühne zu schaffen, indem wir ein paar grün gepolsterte stühle für ein eventuelles publikum im halbkreis vor uns aufstellten...)

<ha!>. noch eine dieser äusserungen, die einfach so herausfliessen. 
die die musik stören. wenn man sie denn stören will, gut.  hier macht das wenig sinn, denn wir scheinen grundsätzlich um momente der musik zu kämpfen. wie schon bei einigen dieser marathon-konzerte, befinden wir uns in diesem duo immer kurz vor dem musikalischen kollaps.
indianergeheul! es ist wie dieses <ha>! oder wie dieser jauchzer. nichts davon ist musikalisiert geschweige denn transzendiert,
wie andrea singlemann im interview hinterher behauptet. ich bemerke das erst hier und jetzt beim anhören. im interview habe ich ihr ihre statements noch abgenommen.
 
es scheint, wir wollen dieser provisorischen, vor-schamanischen atmosphäre gar nicht entrinnen. wir können das in dieser konstellation auch gar nicht schaffen. 

interessant ist dieses konzert in jedem fall. ich bin gespannt, welche passage ich als exemplarisch herausfiltern werde.

ausserdem bin ich dankbar, dass meine gefühle während des konzertes nicht so abweisend waren wie sie es jetzt sind.

beim nächsten durchhörern dieses mitschnitts bin ich bestimmt milder gestimmt...



 

  
 


 
 






roland graeter
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musikmarathon.com
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