#128 mit ingeborg freytag in der kub galerie leipzig
ein sehr virtuoses duo legen wir da hin, ingeborg, meist inspiriert
von stéphane grapelli und ähnlicher musikrichtung, und so regt sie auch in mir das fein ziselierte an, obwohl das eigentlich nicht so sehr meine sache ist. aber genau dafür ist der musikmarathon ja gut: gegenseitig inspirierte intuition.
das ergebnis ist schön und dicht und die paar leute, die mal wieder das glück haben, einer gelungenen marathon-begegnung beizuwohnen, sind auch sehr angetan.
die akustik hier im kub in einer alten metallwerkstatt eines kastanienbaum-bestandenen leipziger hinterhofs ist sehr gut. man braucht keinen druck. alles gerät spielerisch und leicht. die veranstaltungsreihe, in der wir hier das 128. konzert des musikmarathons präsentieren, heisst KRAHPENG
die duo-passagen von geige und cello sind ausgedehnt, auch stimme und geige geht sehr gut zusammen.
dann ist auch platz für ein ausgedehntes stimm-solo, bei dem ingeborg nur einen tickenden puls mit der geige gibt. verschiedene soli im wechsel.
und auch mal ein duo, das von perkussiven strukturen geprägt ist. darüber stimm-fetzen.
auch geige und darbuka geht, dann wechsle ich aber etwas ungeschickt mittendrin zum tamburin, da mir ein weicherer klang besser zu passen scheint. husten. meine energie verabschiedet sich kurzzeitig. merken tut das wohl ausser mir niemand.
man merkt lediglich, dass das konzert sich unvermutet in eine sehr lyrische,
erzählerische richtung bewegt, die weniger energie verschlingt: tamburin, stimme und pizzikato-geige. eine unerwartet schöne, behutsame mischung. so könnte es stundenlang weitertröpfeln. nochmals husten. neuer ansatz zum gesang. allmähliches verebben.
das pizzikato geht aber weiter, ich greife zur mundharmonika, sauge sie aus.
hört sich wirklich gut an. während des konzertes war ich mir eher unsicher, ob das musikalisch gut geht.
sehr spannungsreiches ende, in dem ingeborg immer wieder versucht, nochmals loszulegen und ich mit der bluesharp konsequent und leise retardiere.
die zugabe kommt erst nach einer 10-minütigen zigaretten-pause.
gelungenes duo cello/geige mit vielen komplexen verschränkungen und abtauchen in diffuse klangmeere. und ab und zu stimme. solo von ingeborg.
ausklang mit duo stimme/geige: entspannt suchend, zwischendrin virtuose intarsien.
ruhiger arbeitsplatz hier heute morgen über dem kub. spätes frühstück mit 3 spiegeleiern und läpprigem kaffee schräg über die strasse für 3 euro. in einer kneipe mit immernoch-ost-touch. könnte hier ewig bleiben. bin ausgeschlafen wie lange nicht mehr. und es macht mir richtig laune, das konzert mit ingeborg gestern abzuhören. als ob die guten geister des gestrigen abends hier nach oben durch die decke diffundieren...
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