20110329

mm#87 mit josef irgmaier in der musikschule burghausen

singend trage ich zwei leere, hohe, metall-notenständer am publikum vorbei nach vorn auf die bühne ,einen höher ausgefahrenen, einen kleineren...und stelle sie neben den mikrophonen ab. 

das 86. notenlose duo-konzert hat begonnen. nein, heute ist ja ein trio. aber die tänzerin ellen raab macht nur selten den schnabel auf. tanzt dafür aber um so eindrucksvoller.  
joseph nimmt meinen rhythmus auf. ich hauche nur dazu. durch die notenständr hindurch im scheinwerfer-gegenlicht ins publikum. 

dann singe ich (klingt das nach fado?...joseph spielt dicht, leicht, zirkushaft.  ich greife das auf meine art auf,mit der stimme und, huschend und schräg mit dem cello. das ist auch gut so, das würde uns in gnadenlosen kitsch hineintreiben, wenn ich da einsteigen würde. 

ich weiss nicht, was ellen treibt, glaube manchmal, joseph spielt für sie oder für für einen stummfilm, ja, das kann er, und... ja, jaja, jaha, sage ich, singe ich.  

dann ein solo, das nun wirklich sehr schräg ist, das sich aus dieser stummfilmatmosphäre herauswinden will, es tut. und, erstaunlich genug, es passt! alles passt in diesen ersten 20 minuten. 

ich hatte es (mal wieder) so nicht gehört, während des konzertes hat mich irgmaiers spiel häufiger irritiert, weil es so durchgängig ist, so dicht, dass ich glaubte, ich bringe da meine musik überhaupt nicht dazwischen. 

aber es ist nicht wahr. auch das zweite sogenannte solo, das nicht wirklich eines ist, wird genial umgarnt, genial verdichtet.

dann ein part mit stimme, ziemlich gewagt, joseph nur ganz sparsam. das kann er auch. länger bleibt alles leise, zurückgezogen. 
dann übernimmt joseph wieder die führung:
dicht, leicht, virtuos: sein spiel verbindet sich erstaunlich gut mit meiner stimme. ich bin wirklich verblüfft...

dann spiele ich am boden weiter, nachdem ich eine musikalische pause nehme und verschiedene gegenstände gemächlich und genüsslich am boden hin und her schiebe. 

daraus ergibt sich ein kinderlied-motiv zwischen diversen schlägen und geräuschen. oder hat es mir joseph in den kopf gesetzt? er arbeitet mit einprägsamen kleinen themen.

dann ein erstaunliches gebrabble am boden. tief und schüttelnd.  ellen mischt sich in einem leisen moment vokal ein. leider nur für kurz.

dann gehe ich singend zum cembalo, kann dort aber nichts entwickeln.  jetzt liegt alles weit auseinander, joseph spielt und spielt.
ein stimmlicher ansatz verebbt.  einer mit dem cello ebenso jämmerlich. 
wobei es doch immer wieder hervorragende kleine passagen gibt. aber unser gemeinsames glück ist für diesen abend vorbei. 

zugabe: die allerdings hat es wieder in sich. irgmaier am cembalo. ich singe. kurz. leise, skurril. das cembalo! irgmaier hätte die ganze zeit cembalo spielen sollen. 

das werden wir irgendwann nachholen.





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