20110329

#84 mit a&e fretless ensemble albert dambeck bei cousilla in deggendorf

fünf elektrogitarren umzingeln mich in einem holzgetäferten raum mit parkettboden. in diesen schönen raum kommt man durch <cousilla>, ein grosser laden für deko-artikel, einrahmungen, kunstbedarf etc. 

ich hätte schier für 99 euro das vergoldete sparschwein gekauft und damit meine rote marathon-spendenbox ersetzt...profitiere auch, dort einen keramik-kleber zu erstehen, um meine darbuka zu kleben, bei der am unteren rand ein eck ausgebrochen ist.

<...vielleicht von der lautstärke her alles ganz runter, sonst haben wir keine chance, dass etwas entsteht...>.

ich scheine ein bisschen angst vor dem gelingen dieses konzertes zu haben.  (die verstärker brummen schon erstaunlich laut. denke, das müsste die technik heute doch im griff haben...hängt wohl damit zusammen, dass es keine schad-geräusch-plaketten gibt)

alles geht soweit gut: die musiker sind fast alle jung und von <weniger ist mehr> haben sie bezüglich musik noch nichts gehört, aber man kann hören, dass jeder seinen platz sucht...genau wie ich selbst. 

vor allem ist mir unklar, ob ich mich in den modalen, unrhythmischen teppich, der  vorherrscht, mit einweben soll, oder darüber schweben. tatsache ist, dass ich es mal so und mal so versuche. doch wenn ich länger nichts mache, habe ich den eindruck, dass das ensemble sehr amorph dahindriftet. 

nach etwa 10 minuten gibt es einen break, der ausgerechnet noch durch den wegrutschenden cellostachel akzentuiert wird.

was dann kommt, scheint mir differenzierter, vorsichtiger. ist aber sehr durch die hall-effekte mancher gitarren geprägt.
ich greife dieses wa-wa-wa-wa-wa-wa immer mal wieder auf, oder setze völlig atonale, schnelle, hohe fitzel dagegen. oder ich interpretiere das hallige fortwabern meditativ singend. auch einige aus dem ensemble versuchen (nicht sehr beherzt), sich von dieser grundwelle zu lösen...

nach 20 minuten verschwindet das echo auf einmal. 

im nachhinein denke ich, ich habe viel zu viel gemacht, viel zu viel reagiert. ich hätte dasitzen sollen und wirklich den moment erspüren sollen, an dem es mich braucht. in dem eine musikalische idee platz hätte. selbstverständlich sollte ich immer präsent sein, aber nicht unbedingt spielend. hier wäre mehr <nur zuhören> sicher besser gewesen.

ich hätte auch nicht das bottleneck-solo mit einem cello-pizzikato belgeliten müssen. all das scheint mir jetzt überflüssig...

ich fühle mich musikalisch wohl, als das konzert gegen ende freier und lauter wird. aus welchem grund auch immer fällt dann plötzlich alles in sich zusammen.  ich nütze die gelegenheit zu einer vokalen idee.
innerhalb  von 30 sekunden ist der raum aber wieder gefüllt und meine stimme geht im allgemeinen musik-getümmel unter.

am schönsten ist der schluss: sensibler als der rest und weil er bekennt: bei diesem konzert geht es um hall-und echo-effekte....

zugabe: ich versuch's mit einem arpeggio auf dem cello. es wird aufgenommen. es gelingt uns etwas. auch hier herrscht das echo-markenzeichen dieses ensembles. aber hier macht es sinn. es hat etwas mit dem arpeggio zu tun. 
 



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