20110329

mm#85 mit dem ensemble klangstimmen, passau

in diesen wundervollen, differenzierten klangteppich setze ich einerseits einfühlsames, andrerseits rohes, einerseits mitschwimmendes,öfter aber sperriges, wenngleich nichts, das blockiert, eher den goldenen stimmfluss zu lenken scheint. in die wachheit reisst. 

dabei ist keinesfalls klar, wer auf dauer wen transzendiert. stellt sich auch hier das problem der vielfalt, des generellen zu viel? vor allem, was meinen solistischen ansatz betrifft, den ich in diesem  konzert konsequent aufrecht erhalte? ich gehe nur selten im klangtppich auf. im gegensatz zum zweiten, wesentlich unscheinbareren solisten albert dambeck an seiner spezialgitarre.

der klangstimmen-chor klingt engelsgleich, das kurzsolo jetzt eher besoffen. die solis wechseln zwischen cello und stimme. manchesmal akzentuiere ich einen rhythmus, den ich aus den klangschwebungen herauszuhören scheine. 

es gibt stellen, die klingen nach schelsi, aber im grossen ist das konzert weder bombastisch noch bedrohlich. ich scheine -unterbewusst- mit meinen solistischen einflechtungen dem breiten, schönen klang der sieben stimmen eine gewisse heiligkeit nehmen zu wollen.

immer mal wieder meldet sich das durchgängige d zu wort, an dem sich das gesamte konzert orientiert. 

beim ersten durchhören des konzertes heute nachmittag ---das nächste konzert in taubenbach-reut-zoglau 3, die sehr gut besuchte matinée mit emmerich hörmann, ist schon vorbei und ich liege auf meinem gästebett und schaue raus in verregnete hügel---bin ich eingeschlafen. 

ganz sicher nicht aus langeweile, denn diese begegnung ist wirklich äusserst delikat. gleichzeitig wohl dennoch so,  dass ich trotz andauernder <störung> das konzert beruhigend genug finde.

<was erlaube ich mir da eigentlich> schiesst es mir durch den kopf. und das bezieht sich auf die meditative ernsthaftigkeit dieses sehr sehr bemerkenswerten ensembles. die vielleicht mit meinen improvisations-interventionen nicht genügend gewürdigt wird. 

ich kann nur hoffen, dass das von niemandem so empfunden wird. denn das gegenteil ist der fall: mich berauscht und inspiriert diese musik und ich fühle mich im schoße der klangstimmen sehr, sehr wohl.

gegen ende ein sehr schönes, kurzes instrumentalduo zwischen albert dambeck und mir. sehr gut, dass es dazu kommt: dass die beiden instrumente zueinander finden.

dann, nach einem letzten, kurzen, dieses mal eindeutig vom chor sich lösenden cello-solo schläft das <grosse tier> ein. denn die ganze zeit ist mir ein riesiges, fremdes, aber eher wohlwollendes tier vor augen.  

bedrohlich ist nur, dass es einschläft. es könnte sterben.

die zugabe belehrt uns eines besseren:  die musik dieser begegnung lebt.
sie wird noch lange weiterleben.  

wunderbar, dass ich mit klangstimmen improvisieren konnte. das sitzt. das bleibt in mir.

bitte eines tages mehr davon! 
 


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