20110325

mm#82 mit perkussionist stefan waldner im schönen künstlerhof stephansergham

die ausführliche vorrede deutet vermutlich darauf hin, dass ich wohl heute in diesem akustisch und ästhetisch wunderbaren flügel des künstlerhofes von stefanie dobler besonders gelassen bin:

<you, you said so>... können mal wieder nur die götter kommentieren, warum das konzert mit diesen worten losgeht. <you said so, ah>. 

dann cello. schnelle läufe, vieles verwischt, hinkend. fängt sich wieder, weil waldners rhythmus durchläuft. nochmals: <you said so, ohou, ohou>ziemlich laut, mit gerecktem hals in den raum hinausgerufen..
zurück zum cello. groovig, schnell, dann mit stimme, die rhythmen stefans imitierend, woraus dann etwas melodiöses hervorgeht. wieder zurück zum cello, das im schnellen spiel den rhythmus akzeptiert... erneut wechsel zur stimme, die jetzt versucht, den rhythmus zu brechen. hin und her: verschiedene ansätze. zuletzt einen, in dem ich mit verhext scharf lachender stimme agiere. nur für eine minute, dann tief, dann wieder das hinausschleudern von rufen in den raum.

vielfalt. kurze vielfalt. kurzweil. zurück zum cello:
es ist ein häufiges hin und her zwischen cello.
stefan reagiert schlafwandlerisch auf die breaks, pointiert die abschnitte. 
der gesamte abend ist von stefan waldners rhythmus getragen, er selbst bleibt zurückhaltend, konstant, ausdauernd. hält traditionell inne, wenn das cello melodisch wird. legt los, wenn ich mit der stimme arbeite. ich bleibe mehr und mehr und immer längere strecken bei der stimme:
lachend, weinend, rhythmisch, rufend, liedhaft...
 
neues tempo: ich greife das daumenklavier. die stimme ordnet sich allem unter. dann ein freier, sehr kurzer konzert-teil.mangelware in diesem konzert. stefan findet sehr bald wieder einen weg zurück in den rhythmus: ich reagiere mit stimme und auf die schenkel klatschend. mit kleinen unterbrechungen: die tun dem konzert gut. 

dann zart mit stimme, eine einsame melodie, die sich zu einem längeren gesang ausbreitet. so eine lange melodiöse linie ist für mich ungewöhnlich. sie wird durch die konsequente rhythmische struktur des konzertes möglich. immer weiter, weiter in den gesang hinein. dieser gesang gipfelt in einem anschwellenden, raumfüllenden, hohen ton...und noch einem, dann wieder leise, verträumt, plötzlich aus voller kehle, fast schreiend. dazwischen klopfe ich auf den korpus des daumenklaviers. theatralisches in der stimme. wortfetzen.  pause. 

ruhiges cello solo, getragen. dazu die tiefe, grosse trommel. bald bin ich wieder dem rhythmus verfallen. kurze phrasen, von pausen unterbrochen. es wird heftiger und heftiger, dichter und dichter. abbruch. pizzikato. die rhythmische struktur bleibt.
 
erneut ein lied, dahinter bleibt das pizzikato-cello, nur einzelne schläge auf die konga...: ein neuer rhythmus ist da, das konzert fliesst weiter.
 
singen, singen, singen.

irgendwann bekomme ich auch lust auf rythmus und klopfe zunächst aufs cello, höre, halte  die darbuka schon in der hand... 

dann noch ein gesang. ein trauriger gesang. ein lied im versinken. immer langsamer. neuer, marschierender groove. das klagelied wird intensiver, sackt dann  wieder ab, rettet sich weiter, stolpert, synkopisiert.
plötzliches ende. 

zugabe: cello und tiefe trommel. rhythm is it! 
  
 

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