20110418

#105 mit harald rettich um 22uhr in der kunstherberge birkenau

rituelles singen, das cello nur als nackenstütze, als seelen-rauschen. harald rettich ist mit seiner live-verfremdung zurückhaltend aber dennoch dicht und aufmerksam.  ich kann nicht feststellen, ob wir kommunizieren, wieviel oder wie wenig. die abgehörte mischung ist auf jeden fall eine sinvolle verdichtung dessen, was ich mache. das ist auch das beste, was ich mir vorstellen kann. es ist gut. 

dann kommt cello, brutal, kurz, langsam und getragen.
eine opern-einlage, ebenfalls kurz, ziemlich kurz.
zum kontrast etwas hohes mit der stimme, sehr artikuliert, das cello pizzt dazu. 
die live-elektronik setzt hall-effekte.
nochmals cello.  die elektronik schafft die verbindung zum vorher. loops.
reduziert.  schreitend. 

überleitung zu stimme durch eines der drei hühner.

bei einem ziemlich ausgedehnten stimmvortrag macht harald fast nichts.
dann stellt er eine markt-atmosphäre her. das passt sehr gut.

neues stück: stimme, besen und mundharmonika. dazu benutzt harald teile des cello-vortrags vom anfang. ein kurzes solo von ihm, als ich die mundharmonika weglege und zum geliebten tamburin greife. die stimme dazu ist leise, erzählerisch, verhalten. rhythmisches, metrisches stampfen aus der box, sehr kurz. mein hang zu länge, mein hang zum lied, mein hang zur begleitung wird da nicht befriedigt. womöglich macht aber harald aber genau das richtige.  er wartet eine weile ab und verlegt sich dann auf geräusche. die kommen eigenständig und selbstverständlich daher. so mag ich das.

dann wieder das cello. als schluss-akt. etwas rücksichtslos.  
 

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