20110414

#102 mit den steinklängen von christoph nicolaus in der kunstherberge birkenau

ich treffe christoph nicolaus im turm in der claude-lorrain-strasse in münchen. ich soll ihm helfen, seine steinharfe zu transportiern. das konzert ist nicht im turm, wie ich dachte, sondern eine ecke weiter in der kunstherberge birkenau 10+12. er verrät mir, dass es dort 3 hühner gibt.

wir karren die steinharfe durchs laub am boden in birkenau #10 und stellen sie neben die andere steinharfe, die schon dort ist. die hühner sind auch da und haben die bierbänke vollgeschissen.

birkenau 10 und 12 sind zwei baufällige kleine häuser, die mitte des jahres abgerissen werden. so lange findet hier noch kunst und musik statt. im haus gegenüber werde in den zimmern gerade verschiedene rauminstallationen aufgebaut.

unser konzert beginnt nicht pünktlich, aber dann sind doch einige zuhörer da.

ein sehr ruhiger, meditativer abend. die geschlitzten, polierten steine, die durch reiben in schwingung versetzt werden, klingen verhalten, aber durchdringend. man kann diese oder jene tonhöhen oder akkorde heraus-hören. es ist eine herausforderung, mich über 36,5 minuten von diesen klängen inspirieren zu lassen. ich bemühe mich, dass ich die zarten klänge nicht zu sehr mit meinem spiel und gesang zudecke.

aber solche passagen gibt es natürlich. es ist nicht mein ding, mich endlos in leisen klangwolken bis zur unhörbarkeit zu verlieren, glaube aber, dass ich das spiel christoph nicolaus' genügend wahrgenommen und respektiert habe.


an einigen stellen gackern die hühner. das macht unsere meditation heiter.

für diesen abend passt eine zugabe nicht. ich sage das dann nach dem konzert auch so.

es fühlt sich so an, dass den abend alle im raum genossen haben.

sogar die 3 hühner.

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