20110418

#105 incognito mit udo schindler, stephan richter und rainald schwarz

wieder die drei kunstherbergs- hühner, die alles im griff haben, skandiert von völlig beiläufiger, fast unhörbarer bemerkungs-musik, ganz dicht am mikrophon. ich bin der incognito-mitmusiker, manches mal so incognito, dass ich völlig vergesse, dass ich insgeheim mitmusiziere. ein experiment, dessen ergebnis mich jetzt animiert, etwas kluges darüber loszuwerden.

die befürchtung, dass ich diese musik mit meinem zutun kaputt mache, bestätigt sich nicht.
und weder die hühner noch ich haben hier irgend etwas zu melden. ein ganz kurzes "solo" während des klatschens nach dem ersten stück kann ich mir erlauben, weil da die gefahr, dass mich jemand hört, gering ist. dann erweitern sich meine instrumente von nur stimme auf geräusche mit einer bio-bionade-flasche (faires getränk), die ich an meine zähne schlage oder von der ich das etikett abkratze, in die ich hineinsinge, an der ich reibe usw.

später ist das publikum dann etwas unkonzentrierter, vor allem eine kleine nicht- zuhörerein, die eine kiste mit spielzeugautos im laub auskippt, kommt mir zu hilfe, meinen incognito-beitrag dicht an den mikrophonen etwas hörbarer werden zu lassen. auch eine klospülung aus der ferne. wenn die 3 musiker lauter werden, ist es auch entspannter für mich. sie sind meistens ziemlich zurückhaltend. wenn sie ganz leise sind, ist es auch gut. dann ist für mich zeit der minimallautstärken. maximallautstärken beim klatschen. immernoch sehr leise. besonders fasziniert mich die überlagerung von fast nichts. die überlagerung von quasi-pausen.

die überlagerung von überhaupt nichts ist mir zu philosophisch.

im dritten stück werde ich ziemlich mutig. ich reisse das etikett der flasche weg. aber auch die musiker scheinen mir viel aktiver. ich entdecke den reissverschluss an meiner hellgrauen nike-jacke als neues instrument...

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