20110314

mm#72: am e-piano: rainer bürck

ganz anders als im fmz gestern ist dieses matinée-konzert mit rainer bürck durch sehr viele töne gekennzeichnet. 

durch kurze flauten noch heftiger erscheinend rast ein 29-minütiger sturm. dieses stürmische grundgefühl bestimmt alle konzerte mit rainer bürck. auch das ansinnen, die sturmböen durch ruhige stimmführung immer wieder zu glätten, zu besänftigen. was ja auch gelingt. 

für kurz, dann geht es weiter: während das e-piano vorwärts, vorwärts ruft, setze ich dem cello mit pizzikatos und dem geliebten strohbesen zu, punktuiere mit heftigen rufen, greife dann zur darbuka, um dieses gegengewicht weiter aufrecht zu erhalten. 

dann kontert die stimme meditativ-monoton, verfremdet dadurch, dass ich die hand vor dem mund flattern lasse oder eingesperrte sounds erzeuge. auch mit völlig unperfektem, übersteuertem pfeifen, unterstützt vom klimpern des daumenklaviers musiziere ich parallel zu den grossen, manches mal romantischen sturmwellen des e-pianos.
 
auch ein erneuter cello-einsatz greift diesen sturm auf, mit immer demselben, nie wirklich vergeblichen, aber nur für kurz erreichbaren ziel: zu glätten, zu glätten, zu glätten. 

doch wenn ein vager freiraum gekommen ist, führe ich den sturm fort: es gibt kein entkommen. 

bis zum ende nicht? doch: nach 29 minuten tritt romantische, liedhafte ruhe ein und sie hält für vier minuten an. ein versinkendes lied, das sich am ende nochmals aufbäumt. 

die zugabe ist ganz anders: sie knüpft nicht an den sturm des  konzertes an, sondern eher an dessen flauten und dessen liedhaftes ende. sie schafft die verbindung zwischen lied und sturm.




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