20110619

#164 mit gernot ehrsam, knarrende holzskulptur und marianne blum, jazzige stimme. unterm tonnengewölbe der kapelle schloss kromsdorf

als gäste haben wir frau, baby, einen schüler von gernot namens karl und den kabarettisten uli masuth mit frau.

das baby kräht, gernot dreht die skulptur <grosser flügel> und berührt die mikrophone dabei. absichtlich, wie ich vermute, aber sehr gefährlich. ich schiebe sie zurück.  

mariannes stimme fliegt fröhlich und etwas schrill durch den raum.  das kippelnde geräusch des <holzboot mit brut> gibt einen afrikanisch- irdischen rhythmus vor, der sowohl von marianne als auch von mir, jeweils ganz verschieden, interpretiert wird.

dann hängt marianne ihren jazz-gesängen nach und ich meinen traurigen litaneien. marianne zieht sich für meinen geschmack zu häufig aufs imitieren und aufs kommentieren zurück oder sie hängt in einem gsungenen jazz-rhythmus, von dem sie nicht wegkommt. 
dann fällt mir nichts anderes ein, als da ein solo darüberzulegen. und dann ein weiteres mit flöte und stimme. und noch eins... 

zusammen klingt das, mit den stampfenden lauten, die gernot auf seinem holz produziert, ziemlich grotesk und ein bisschen kindlich.  ein zart-jammerndes lied von mir wird durch beschwichtigenden gesang begleitet. ein lied von marianne durchkreuze ich dann mit mundharmonika-klängen, steige bald aufs cello um und kommuniziere mehr mit gernots geräuschen als mit mariannes weltvergessenen gesängen, die weiter und weiter fliessen.

nach einer pause, die sich schön und gerade lange genug ergibt, pfeife ich zur kalimba, das baby kräht in der ferne.

marianne gurgelt mit wasser.

einmal klaue ich eine melodie von ihr. kurz darauf wird gernot sehr laut. wollen wir beide, dass sich marianne kürzer fasst? manches mal kann ich überhaupt nicht erkennen, worauf sich ihre gesänge beziehen. irgend etwas ist in ihr aufgezogen und es läuft einfach ab. dieses etwas kippt in einen kommentar, wenn wir zu heftig in ihren vortrag eingreifen.

der schluss des konzertes ist gut...jedenfalls das, was ich als schluss gespürt hatte und eigentlich haben wollte.  man soll bei der freien improvisation aber nichts haben wollen. 
irgendwann bald darauf kommt dann das wirkliche ende. 
   


 

roland graeter
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